Harald Leonhardt
Leben
Leonhard schloss sein Architektur-Studium mit dem akademischen Grad eines Dipl.-Ing. ab.[1] Er arbeitete in Hannover mit den Architekten Edgar Schirmer und Siegfried Meyer im gemeinsamen Büro Leonhardt Schirmer Meyer[2], auch Architekten LSM[3], im Gebäude Hohenzollernstraße 26 zusammen. Später wurden die Architekten Reinhard Beiermann und Henning Meyer in die Bürogemeinschaft aufgenommen, die zuletzt allein unter Reinhard Beiermann & Henning Meyer Architekten LSM firmierten.[4][5] Harald Leonhardt war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA).[1]
1960 gewann er zusammen mit Arno J. L. Bayer den Wettbewerb zum Neubau einer Stadthalle mit integriertem Theatersaal in Delmenhorst[6], der Entwurf wurde aber nicht ausgeführt.[7]
1983 erhielt er zusammen mit seinen Büropartnern Schirmer und Meyer eine Lobende Erwähnung beim Architekturpreis Beton.[8]
Als Mitglied des Vereins zur Förderung der Baukunst e. V., einer Initiative zur Erhaltung der niedersächsischen Bau- und Kulturdenkmale des Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves und seines ehemaligen Kollegen Dieter Oesterlen, engagierte er sich in der Arbeitsgruppe Landtag.[9][10] Gegen den Abriss des Plenarsaales des Niedersächsischen Landtags in Hannover protestierte er 2010 zusammen mit Architektenkollegen in einem Offenen Brief[11] und auf einer Demonstration.[10]
Leonhardt war Mitglied im Lions Club Hannover[12][13] und 1978/79 Präsident des Clubs.[14]
Er war verheiratet mit Sophia Leonhardt, geb. Schulz,[1] und lebte Grünewaldstraße 8 im Stadtteil List.
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
- 1957, Hannover:
- Goetheschule, Haltenhoffstraße[15][16]
- Berufsschule II, Lavesallee,[15] als Teil des hannoverschen Berufsschulzentrums unter Denkmalschutz[17]
- 1962, Hannover: Staatliche Ingenieurschule Hannover, Ricklinger Stadtweg[15]
- 1964, Hannover:
- gemeinsam mit Arno J. L. Bayer: Gymnasium Herschelschule, Großer Kolonnenweg[15]
- gemeinsam mit Werner Dierschke: Sporthalle mit 6000 Zuschauer-Plätzen im Volkssportpark am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg[15] 8; die ursprüngliche Stadionsporthalle erhielt 2005 den Namen AWD-Hall[18]
- 1972, Hannover: Gebäude der Stadtsparkasse an der Bahnhofstraße[15] 13[18]
- 1975–1982, Hameln-Tündern, mit Werner Haller, Hartmut Nedden: Jugendanstalt Hameln, Tündernsche Straße 50; Landschaftsarchitekten: Wehberg, Lange & Partner (Hameln)[19]
- 1980–1982, Hannover, gemeinsam mit Bahlo, Köhnke, Stosberg: Finanzamt Hannover Nord II, Vahrenwalder Straße 206; Kunst am Bau von Ansgar Nierhoff[19]
- 1982, Hannover, gemeinsam mit Schirmer und Meyer: Urwaldhaus im Zoo Hannover[18]
- 1985–1987, Uelzen, mit Werner Haller und Hartmut Nedden: Justizvollzugsanstalt Uelzen, Breidenbeckstraße[19]
- 1991–1994, Hannover, gemeinsam mit Schirmer und Meyer: Bürohaus der VGH Versicherungen, Schiffgraben 4[18]
- 1995–1998, Hannover, mit Schirmer und Meyer: Erweiterung der VGH mit neuem Haupteingang am Warmbüchenkamp[18]
- bis 2002, Lüneburg, mit Schirmer, Meyer, Reinhard Beiermann und Henning Meyer: Gebäude der VGH-Regionaldirektion Lüneburg, Konrad-Zuse-Allee 4[20][21]
Ehrungen (Auswahl)
- 1983: Architekturpreis Beton, zusammen mit seinen Büropartnern Schirmer und Meyer[8]
Einzelnachweise
- Traueranzeige in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 27. Juni 2012
- Günther M. Adams, Hannelore Kress-Adams: Lichträume. Integrale Lichtlösungen von Kress & Adams. Birkhäuser, Basel u. a. 2003, S. 208.
- Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Architekturführer Hannover. Dietrich Reimer, Berlin 2009, S. 86,227, 245.
- Bund Deutscher Architekten.
- Reinhard Beiermann & Henning Meyer „Architekten LSM“. Firmenwissen.
- Der Baumeister, 57. Jahrgang 1960, S. 517. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Jörg Rüter: Stadthallen in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin. Eine gesellschaftliche Architekturleistung der Nachkriegszeit. (Dissertation, Universität zu Köln 1994) P. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, S. 86. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Lobende Erwähnung 83: Urwaldhaus im Zoo Hannover (Harald Leonhardt, Edgar Schirmer, Siegfried Meyer, Hannover), Architekturpreis Beton.
- Impressum. In: Kulturdenkmal Niedersächsischer Landtag. Verein zur Förderung der Baukunst e. V., Juli 2012, S. 12. (pdf)
- Stefanie Kaune: Platz der Göttinger Sieben. 150 Gegner des Plenarsaalabrisses demonstrieren in Hannover, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 5. Dezember 2010.
- Baukulturelle zeugnisse erhalten oder zerstören?, Februar 2010, docomo.de
- Verstorbene Mitglieder. Lions, Dezember 2012, S. 64. (pdf)
- Wolfgang Neubelt: Harald Leonhardt, Rudolf Göhmann und Hermann Bahlsen – Lions Club Hannover. Lions, Dezember 2014, S. 79. (pdf)
- Präsidenten. Lions Club Hannover.
- Waldemar R. Röhrbein: Stichwort Leonhardt, in Hannover Chronik, passim; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Alois Giefer, Franz Sales Meyer, Joachim Beinlich: Planen und Bauen im neuen Deutschland. Hrsg. von Bund Deutscher Architekten, Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine, Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, Westdeutscher Verlag, Köln / Opladen 1960, S. 462. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Bernd Haase: Große Pläne für den „Campus Waterloo“. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 21. Juli 2016, S. 14.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Stichwort Harald Leonhardt, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 31, 32, 70, 89, 192, 201, 275
- Gunter Krawinkel, Sid Auffarth, Stiftung Niedersachsen: Von Laves bis heute. Über staatliche Baukultur. Vieweg, Braunschweig / Wiesbaden 1988, ISBN 3-528-08736-6, S. 324, S. 325, S. 327. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- VGH Regionaldirektion Lüneburg. Geotabs.
- Lüneburg. Regionaldirektion Lüneburg der VGH. In: DAB-Niedersachsen (Deutsches Architektenblatt, Regionalausgabe Niedersachsen) 6/04, S. 16. (pdf)