Hans van Steenwinckel
Hans van Steenwinckel (* vor 1639 in Kopenhagen; † 1700 ebenda) war ein dänischer Architekt und Bildhauer. Er entstammte der flämischen Künstlerfamilie Steenwinckel, die im 16. und 17. Jahrhundert in Dänemark wirkte. Er war wie sein Vater Hans II. und dessen Vater Hans I. Königlicher Baumeister in Dänemark.
Leben
Van Steenwinckel war seit dem 24. April 1664 mit Elsebe (geborene Jakobsdatter) verheiratet. Er ist 1667 als Bildhauer nachgewiesen. 1669 wird er als Königlicher Baumeister erwähnt. Er arbeitete unter dem Königlichen Generalbaumeister Lambert van Haven. Erhalten sind in der Königlichen Bibliothek Entwürfe, die er für das 1857 abgetragene Stadttor Nörreport (1670), Schloss Vordingborg (1670/73), eine neue Grabkapelle der Petrikirche (1681), das Marinehospital (1684/86), für zwei Pulvertürme (1688/90) und für ein Vorgängergebäude des heutigen Schlosses Eremitage (1694) fertigte. Zugeschrieben wird ihm das Palais Charlottenborg und ein Vorentwurf für das Grabmal des Hans Schack, welches dann von Thomas Quellinus in einer Variante ausgeführt wurde. Er führte viele Arbeiten im Auftrag des Königs Christian V. aus. Er war auch als Bildhauer tätig, so gilt beispielsweise das Altarbild in der Erlöserkirche in Christianshavn als sein Spätwerk, das jedoch erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde.[1]
Literatur
- M. Mackeprang: v. Steenwinckel, Hans (ell. Johan). In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 16: Skarpenberg–Sveistrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 347 (dänisch, runeberg.org).
- Philip Weilbach: Steenwinkel. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 26: Slöke–Stockholm. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1917, Sp. 1154 (schwedisch, runeberg.org – im Familienartikel).
- Arist Pander: Steenwinkel, Hans van (2). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 520 (520).
- van Steenwinckel, Hans (III). In: Povl Engelstoft, Svend Dahl: (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka. 2. Auflage. Band 22: Siemonsen–Stoffregen. J. H. Schultz, Kopenhagen 1942, S. 491–492 (dänisch, rosekamp.dk [PDF]).
Weblinks
- Hugo Johannsen: Hans III van Steenwinckel. Kunstindeks Danmark
Einzelnachweise
- Chr. A. Jensen: Steenwinckel, (3) Hans ell. Johan. In: Johannes Brøndum-Nielsen, Palle Raunkjær (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 22: Spekulation–Søøre. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1927, S. 208 (dänisch, runeberg.org – im Familienartikel).