Hans Schnell (Architekt)

Hans Schnell (vor 1900 – n​ach 1925) w​ar ein deutscher Architekt u​nd Stadtrat i​n Augsburg. Er s​chuf Anfang d​es 20. Jahrhunderts einige bedeutende Industrie-, Gewerbe- u​nd Nutzbauten Augsburgs s​owie Villen i​n Südbayern.

Im Andenken a​n seinen 1917 i​m Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn stiftete e​r die 1925 eingeweihte Marienorgel i​n der Augsburger Basilika St. Ulrich u​nd Afra.[1]

Werk

Der „Riegele-Block“ in Augsburg

Nachfolgende Liste z​eigt eine Auswahl verschiedener Bauten v​on Hans Schnell:

  • Wohnhausblock Beethovenstraße, Augsburg (als einer von mehreren dort tätig gewordenen Architekten), nach 1900
  • Neugestaltung der West- und Südfassade des „Literarischen Instituts von Haas und Grabherr“ (Verlag der Augsburger Postzeitung), Am Schmiedlech 3, Augsburg, 1903
  • Anbau der so genannten „Villa“ am Schloss in Hurlach, 1905/1906
  • Büro- und Magazingebäude der „Mechanischen Weberei am Mühlbach“ Augsburg-Pfersee (heute: Dierig Holding AG), 1907–1908, mit Jugendstilornamentik. Heute weitgehend überformt.
  • Rathaus von Buchloe, 1908
  • Benefiziatenhaus in Buchloe, Postberg 5, 1909/1910
  • Schloss Aystetten, Schlossgiebel, 1908/1911
  • Arbeiter-Siedlung der ehemaligen „Mechanischen Weberei am Mühlbach“, Augsburg-Pfersee, 1912, Leonhard-Hausmann-Straße bzw. Pater-Roth-Straße (1924 erweitert von Otto Bauhofer).
  • „Riegele-Block“, ein Wahrzeichen der Augsburger Innenstadt an markanter Stelle am Königsplatz, Bürgermeister-Fischer-Straße 12, erbaut 1912–1915 im neubarocken Stil mit Jugendstilornamentik. Der Bau wurde benannt nach der ursprünglich dort befindlichen Bierhalle der Brauerei Riegele; die Innenräume sind heute verändert.
  • Gut Schwaighof bei Allmannshofen, nördlich von Augsburg: Einige der Hauptgebäude im neubarocken Stil, des Weiteren zwei Pavillons im Park, 1910er Jahre.
  • Villa in Lindau-Hoyren, Schöngartenstraße 15, erbaut um 1910 (heute Hotel).
  • Erweiterung und Umgestaltung der Kunstseidenfabrik J. P. Bemberg AG, Werk I, Augsburg-Pfersee, Augsburger Straße. Der ursprünglich 1897 entstandene Bau wurde Mitte der 1920er Jahre nach Plänen von Hans Schnell erweitert und expressionistisch umgestaltet.
  • Kunstseidenfabrik J. P. Bemberg AG, Werk II, Augsburg-Pfersee, Hessenbachstraße, errichtet 1928. Diese einzige im Stil des Neuen Bauens (vgl. Bauhaus) gestaltete Industrieanlage Augsburgs wurde 1993 abgebrochen, obwohl sie unter Denkmalschutz stand.
  • Villa in der Christoph-von-Schmid-Straße 9 in Augsburg (heute: Kinderkrippe am Wittelsbacher Park, Kinder heute GmbH). Erbaut 1928/1929. Aufwendig restauriert 2010.

Literatur

  • Winfried Nerdinger (Hrsg.): Industriearchitektur in Bayerisch-Schwaben 1830–1960. (Ausstellungskatalog) (= Architekturmuseum Schwaben, Band 13.) Augsburg 1999.

Einzelnachweise

  1. Augsburger Allgemeine zur Marienorgel in St. Ulrich und Afra (Memento vom 16. Januar 2018 im Internet Archive), 9. April 2010
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