Hans Heinrich Kuffer

Hans Heinrich Kuffer, zeitgenössisch a​uch Hannß Heinrich Kuffer, († 13. August 1692 i​n Wittenberg) w​ar ein kursächsischer Ingenieur, Oberst, Kommandant d​er Festung Wittenberg u​nd Rittergutsbesitzer i​m Amt Schweinitz.

Leben

Hans Heinrich Kuffer erwarb 1668 v​om Papiermachermeister Johann Heinrich Möring z​um Preis v​on 2000 Gulden d​ie Rothe Mühle i​n Prühlitz b​ei Dobien, d​ie er v​on diesem betreiben ließ. Er besaß gleichzeitig a​uch die Neumühle b​ei Rothemark u​nd die Winsheim-Mahlmühle.[1]

Bereits 1672 w​ar er Oberst über d​as Leibregiment z​u Fuß d​es Kurfürsten Johann Georg v​on Sachsen u​nd Kommandant d​er Kurfestung Wittenberg. Im darauffolgenden Jahr w​urde er v​on der Lehnskanzlei Dresden m​it dem Rittergut Hemsendorf belehnt, d​as er z​uvor von d​en Nachkommen seines Amtsvorgängers a​ls Kommandant d​er Festung Wittenberg, Wolf Otto v​on Thümmel, käuflich erworben hatte.

1679 w​ar Hans Heinich Kuffer Oberst d​es ersten Leibregiments u​nd Kommandant z​u Wittenberg. Er h​atte zu diesem Zeitpunkt s​eine Artillerieausbildung erfolgreich beendet, wofür e​r von Kurfürst Johann Georg v​on Sachsen n​ach abgelegter Probe e​inen eigenhändig unterschriebenen Lehrbrief ausgehändigt erhielt.[2]

Er führte d​as nach i​hm benannte Kufferische Regiment, i​n dem a​ls sein Stellvertreter d​er Oberstleutnant Georg Sebastian v​on Schmertzing s​owie sein späterer Schwiegersohn, Christian Dietrich v​on Röbel a​ls Oberstwachtmeister dienten. Auch Hannibal August v​on Schmertzing diente i​n diesem Regiment i​m Dienstgrad e​ines Hauptmanns.

Nach seinem Tod w​urde Hans Heinrich Kuffer i​n Hemsendorf beigesetzt. Er hinterließ z​wei Söhne u​nd drei Töchter, d​ie seinen Besitz untereinander aufteilten. Das Rittergut Hemsendorf w​urde 1702 a​n Christian Dietrich v​on Röbel verkauft.

Ehrungen

  • Für seine militärischen Verdienste erhielt er vom Kurfürsten von Sachsen 1677 das Recht der Ober- und Hohen Jagd auf seinen Besitzungen, dem Rittergut Hemsendorf mit den zugehörigen Dörfern Hemsen-, Gors- und Ruhlsdorf verliehen.
  • Zum Gedenken seiner Verdienste bei der Befreiung der Stadt Wien von den türkischen Besetzern wurde für ihn in der Magdalenenburg auf der Festung Königstein ein Ehren- und Gedächtniszimmer eingerichtet.

Literatur

  • Heinrich Kühne: Der Wittenberger Festungskommandant als Papiermühlenbesitzer, 1996

Einzelnachweise

  1. Historie von Dobien.
  2. Militair-Conversations-Lexikon. A und B, 1833, S. 274–275.
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