Hans Heinrich Frodien
Hans Heinrich Frodien (* 28. Juni 1897 in Kuss, Mecklenburg; † unbekannt, nach 1945) war ein deutscher Polizeibeamter und SS-Führer. Er war unter anderem Adjutant Heinrich Himmlers bei der Gestapo.
Leben
Frodien nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend gehörte er bis 1920 einem Freikorps an. Danach war er kurzzeitig in der Privatwirtschaft tätig, bevor er im September 1920 in die Schutzpolizei eintrat.
Anfang 1934 wurde Frodien als Polizeihauptmann zum Verbindungsführer der Schutzpolizei im Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin ernannt. In den Jahren 1934 und 1935 fungierte er als Adjutant des Reichsführers SS, d. h. Heinrich Himmlers, in der Gestapo. Später wurde er zum Oberst der Landespolizei befördert. Am 1. Mai 1937 trat Frodien in die NSDAP (Mitgliedsnummer 4.344.788) und später auch in die SS (SS-Nr. 491.734) ein. In der letzteren wurde er gemäß dem Prinzip der Dienstgradangleichung mindestens bis zum Obersturmbannführer befördert. 1945 war Frodien beim Befehlshaber der Ordnungspolizei in Wien tätig.
Christoph Graf wertet ihn als ein „eklatantes Beispiel für Kontinuität vom Kriegsveteran und Freikorpsführer über Schupo und Gestapa Diels zur Gestapo Himmlers, dessen Adjutant Frodien war ohne gleichzeitige Mitgliedschaft in der NSDAP oder SS.“
Literatur
- Christoph Graf: Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur, Berlin 1983, S. 343.