Hans-Joachim Ilgauds
Hans-Joachim Ilgauds (* 28. November 1941; † 9. April 2015) war ein deutscher Wissenschafts- und Mathematikhistoriker.
Leben
Hans-Joachim Ilgauds studierte nach dem Abitur 1960 Chemie und Mathematik an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam mit dem Abschluss 1964 und war dann bis 1970 Lehrer am Gymnasium (Erweiterte Oberschule) in Neubrandenburg. Seit 1970 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karl-Sudhoff Institut in Leipzig.
Der Wissenschaftshistoriker Hans Joachim Ilgauds stammt aus der Schule von Hans Wußing in Leipzig und war am dortigen Karl-Sudhoff-Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften der Universität Leipzig (wie auch Karl-Heinz Schlote, Walther Siegmund-Schultze, Sonja Brentjes und Renate Tobies). Die Abteilung für Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaft des Instituts wurde nach der Wende abgewickelt.
Ilgauds veröffentlichte Biographien von Norbert Wiener und Georg Cantor (mit Walter Purkert) und ist Ko-Autor und Mitherausgeber eines 1990 erschienenen Mathematikerlexikons, das als Standardwerk gilt. Er lieferte auch Beiträge zur Felix Hausdorff Gesamtausgabe, an der Walter Purkert in Bonn mitwirkt. Er befasste sich auch mit Astronomiegeschichte speziell von Leipzig wie der Geschichte der Universitätssternwarte und zu Heinrich Bruns und Alfred Jeremias.
Schriften
- mit Siegfried Gottwald, Karl-Heinz Schlote (Herausgeber): Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990
- mit Walter Purkert: Georg Cantor: 1845-1918, Teubner 1985, Birkhäuser 1987 (Vita Mathematica)
- Norbert Wiener, Teubner Verlag, Leipzig 1980
- Beiträge zu Hans Wußing u. a. Geschichte der Naturwissenschaft, Leipzig, Edition Leipzig 1983, 2. Auflage Aulis Verlag 1987
- Beiträge zu Hans Wußing, Ludwig Arnold (Herausgeber) Biographien bedeutender Mathematiker, Berlin, Volk und Wissen, 4. Auflage 1989, Aulis Verlag 1989
- mit Gisela Münzel Die Leipziger Universitätssternwarten auf der Pleißenburg und im Johannistal: astronomische Schulen von Weltruf, Sax Verlag, Beucha 1995