Hans-Jürgen Naumann
Hans-Jürgen Naumann (* 1. April 1944) war Fußballspieler in der DDR-Oberliga für den 1. FC Lokomotive Leipzig bzw. bei dessen Vorgängern und bestritt ein Spiel für die DDR-Fußballnationalmannschaft.
Naumanns Fußballkarriere begann in den Nachwuchsmannschaften des SC Rotation Leipzig, dessen Männermannschaft seit 1953, damals noch als BSG Einheit Ost Leipzig, in der höchsten DDR-Fußballklasse Oberliga vertreten war. Mit der Juniorenmannschaft des SC Rotation wurde er 1961 DDR-Meister. Nachdem Naumann ab September 1961 mehrere Spiele in der DDR-Juniorennationalmannschaft absolviert hatte, bestritt er im Jahr 1962 mit 18 Jahren seine ersten Spiele im Oberligateam der Leipziger.
Als 1963 der Leipziger Fußball neu geordnet wurde, gehörte Naumann zum Kreis der Spieler, die dem SC Leipzig als künftigem Fußball-Leistungszentrum der Bezirkshauptstadt zugewiesen wurden. Die erste Saison des neuen Klubs verlief allerdings enttäuschend, denn der Lokalrivale Chemie Leipzig, in dem die Aussortierten der beiden ehemaligen Leipziger Klubs spielten, holte sich überraschend die Meisterschaft, während sich der SCL mit Platz 3 begnügen musste. Auch der greifbar nahe Pokalsieg wurde durch eine 2:3-Niederlage gegen den SC Aufbau Magdeburg verpasst. In diesem Spiel war Naumann allerdings nicht aufgeboten.
1967 erreichte Naumann mit seiner Mannschaft, die inzwischen in den 1. FC Lokomotive umstrukturiert worden war, mit der Vizemeisterschaft die beste Oberliganotierung seiner Laufbahn. Im gleichen Jahr wurde er auch wieder international eingesetzt. In der Qualifikation für das olympische Fußballturnier wurde er in den beiden ersten Begegnungen gegen Griechenland aufgeboten und steuerte bei den beiden 5:0-Siegen jeweils ein Tor bei. Später schied die DDR-Fußballolympiaauswahl allerdings gegen Bulgarien aus, sodass auch für Naumann die Olympiateilnahme verwehrt blieb. Ein Jahr später kam er zu seinem einzigen Einsatz in der A-Nationalmannschaft. In der Begegnung am 2. Februar 1968 gegen die Tschechoslowakei (2:2) wurde er als rechter Läufer eingesetzt.
1970 erreichte der 1. FC Lok erneut das Pokalfinale, aber Naumann gehörte auch diesmal wieder nicht zum Endspiel-Aufgebot, das wieder mit einer Niederlage der Leipziger endete, 2:4 gegen den FC Vorwärts Berlin. Nach Abschluss der Saison 1974/75 beendete Naumann 33-jährig seine Laufbahn in Leipzig. Seit 1962 hatte er in 165 Oberligaspielen mitgewirkt und dabei meist als Mittelfeldspieler 26 Tore erzielt. Außerdem stand er in 18 Europapokalspielen auf dem Platz.
Zum Karriere-Ausklang spielte Naumann in der Saison 1975/76 beim Bezirksligisten Aktivist Borna und anschließend bis 1980 beim DDR-Ligavertreter Aktivist Espenhain, wo er zeitweilig auch als Mannschaftskapitän fungierte. Nach dem endgültigen Abschied vom aktiven Fußball übernahm er 1980 für einige Jahre das Training der Espenhainer.
Laufbahn in der Übersicht | |
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national | |
1962–1963 | SC Rotation Leipzig |
1963–1965 | SC Leipzig |
1966–1975 | 1. FC Lok Leipzig |
1975/76 | BSG Aktivist Borna |
1976–1980 | BSG Aktivist Espenhain |
international | |
1961–1962 | DDR-Juniorenauswahl |
1967 | DDR-Olympiaauswahl |
1968 | A-Nationalmannschaft |