Hans-Erdmann von Lindeiner-Wildau
Hans-Erdmann von Lindeiner genannt von Wildau (* 17. September 1883 in Gleiwitz, Oberschlesien; † 24. Dezember 1947 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Politiker (DNVP, KVP).
Leben und Beruf
Nach bestandenem juristischem Staatsexamen, Aufenthalt als Rhodes-Stipendiat am Exeter College der Universität Oxford[1][2] und anschließender Referendarzeit wirkte von Lindeiner gen. v. Wildau von 1915 bis 1918 als Amtsrichter in Muskau.
Von 1919 bis 1921 war er als Hauptgeschäftsführer der DNVP tätig, für die er auch von 1921 bis 1924 im preußischen Landtag sowie von 1924 bis 1930 im Deutschen Reichstag ein Abgeordnetenmandat wahrnahm. Von 1921 bis 1924 bekleidete er zugleich das Amt eines politischen Beauftragten des DNVP-Zentralvorstandes.
1929 trat er aus Protest gegen den reaktionären politischen Kurs des neuen DNVP-Vorsitzenden Alfred Hugenberg aus der Partei aus, behielt aber sein Abgeordnetenmandat und führte bis September 1930 als Vorsitzender die Fraktion der Christlich-Nationalen Arbeitsgemeinschaft aus vormaligen Abgeordneten der DNVP.
Er war von 1930 bis 1932 weiterhin im Reichstag, jetzt als Abgeordneter der Konservativen Volkspartei. Hier versuchte er mit schwachem parlamentarischem Rückhalt gemeinsam mit Gottfried Treviranus und Kuno von Westarp den Kurs des Reichskanzlers Heinrich Brüning zu stützen, der ihn zeitweise als Minister-Kandidaten für das Reichs- bzw. preußische Justizministerium handelte.
1931 wurde er zusätzlich in die Direktion der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse berufen.
Weblinks
- Literatur von und über Hans-Erdmann von Lindeiner-Wildau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Erdmann von Lindeiner-Wildau in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Nachlass BArch N 1149
Einzelnachweise
- Rhodes Scholar Database - Rhodes House. Abgerufen am 6. März 2020 (englisch).
- Karl Alexander von Müller: Historiker für den Nationalsozialismus. Vanderhoek & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen 2014, ISBN 978-3-647-36013-3, S. 182.