Hanomag 1,3 Liter
Der Hanomag 1,3 Liter zählte zur unteren Mittelklasse. Hanomag stellte ihn im Frühjahr 1939 als Nachfolger der Typen Garant und Kurier vor. Der Wagen wurde aufgrund der Sicke im Dach volksmundig "Stahlhelm" genannt.
Hanomag | |
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Hanomag 1,3 Liter | |
1,3 Liter | |
Produktionszeitraum: | 1939–1941 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine |
Motoren: | Ottomotoren: 1,3 Liter (23,5 kW) |
Länge: | 4230 mm |
Breite: | 1600 mm |
Höhe: | 1680 mm |
Radstand: | 2500 mm |
Leergewicht: | 970 kg |
Vorgängermodell | Hanomag Garant |
Technik
Der Wagen hatte einen 4-Zylinder-OHV-Motor mit 1,3 Litern Hubraum und 32 PS Leistung vorne eingebaut. Den Anforderungen der Zeit entsprechend war der Wagen bei einer Dauergeschwindigkeit von 100 km/h „autobahnfest“. Über ein vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe mit Schalthebel auf dem Getriebetunnel trieb er die Hinterräder an. Die selbsttragende Ganzstahlkarosserie in Stromlinienform gab dem Wagen von den A-Säulen nach hinten ein dem VW Käfer ähnliches Aussehen. Der Vorderwagen war jedoch wesentlich länger als der des VW, was zu einer vom VW doch deutlich abweichenden Seitenansicht führte. Die starre Hinterachse hing an halbelliptischen Längsblattfedern; die Vorderräder waren einzeln an Schwingmetall-Gummidrehfederkörpern aufgehängt. Die wichtigen Schmierstellen wurden über eine in vorgeschriebenen Kilometerabständen mit einem Fußdruck zu betätigende Zentralschmierung bedient. Das Fahrzeug wurde ausschließlich als zweitürige Limousine mit hinten angeschlagenen Türen zum Preis von 3.175 RM geliefert. Lediglich die Türfenster waren mit Kurbeltrieb zu öffnen. Der Benzintank (das Fahrzeug konnte mit Kraftstoff der OZ 72 betrieben werden) fasste 35 Liter. Damit war eine Reichweite von über 400 km möglich.
Wichtiges Komfortmerkmal gegenüber zeitgleich gebauten Fahrzeugen der unteren Mittelklasse (z. B. Opel Olympia) war der von hinten mittels einer hydraulischen Klappe zu öffnende Kofferraum, in dem sich auch das Ersatzrad befand.
Bis zur kriegsbedingten Einstellung der Produktion im Jahr 1941 wurden 9187 Exemplare gebaut. Nach dem Krieg konnte die Produktion nicht wieder aufgenommen werden, da sich die Metallpressen in der Ostzone befanden. Nachfolger sollte 10 Jahre später der auf der IAA 1951 vorgestellte Hanomag Partner werden, ein "rundlich-pummeliges Coupé mit drei Sitzen nebeneinander und zwei Kinder-Klappsitzen dahinter"[1], das jedoch nicht in Serie ging; der Partner hatte einen 3-Zylinder-Zweitaktmotor mit 28 PS, Vorderradantrieb und der Gummidrehfederkörper-Federung vorn und hinten.
Volvo kaufte einen Hanomag 1.3, um die selbsttragende Karosserie zu untersuchen, und ließ sich beim Design des Volvo 444 von Hanomag inspirieren.[2]
Technische Daten
Typ | 1,3 Liter |
Bauzeitraum | 1938–1941 |
Aufbauten | L2 |
Motor | 4 Zyl. Reihe 4-Takt |
Ventile | obengesteuert (ohv) |
Bohrung × Hub | 71 mm × 82 mm |
Hubraum | 1298 cm³ |
Leistung (PS) | 32 |
Leistung (kW) | 23,5 |
bei Drehzahl (1/min) | 3600 |
Drehmoment (Nm) | |
bei Drehzahl (1/min) | |
Verdichtung | 6 : 1 |
Verbrauch | 9,5 l / 100 km |
Getriebe | 4-Gang |
Höchstgeschwindigkeit | 115 km/h |
Leergewicht | 970 kg |
Zul. Gesamtgewicht | 1400 kg |
Elektrik | 12 Volt |
Länge | 4230 mm |
Breite | 1600 mm |
Höhe | 1680 mm |
Radstand | 2500 mm |
Spur vorne/hinten | 1300 mm / 1300 mm |
Wendekreis | 10 m |
Reifengröße | 5,25-16" |
- L2 = 2-türige Limousine
Quellen
- Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (1996), ISBN 3-87943-519-7
- Urheber des Beitrags als Vorbesitzer eines im September 1939 unter der Nummer IT 212618 erstmals zugelassenen Fahrzeugs. Siehe Bild aus 1950.
Weblinks
Einzelnachweise
- Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 4. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-87943-519-7, Seite 140
- Volvo PV - först som sist. Abgerufen am 30. Dezember 2019 (schwedisch).