Hamburger Hauptkirchen

Als Hauptkirchen werden in Hamburg traditionell die fünf innerhalb der historischen Stadtbefestigung gelegenen evangelisch-lutherischen Kirchen bezeichnet:

Die Türme der fünf Hamburger Hauptkirchen und des Rathauses
von links nach rechts: St. Jacobi, St. Katharinen, St. Petri, St. Nikolai, Rathaus und St. Michaelis von der Außenalster gesehen

Hauptkirchen

Die fünf Hauptkirchen sind:

Der jeweils erste Pastor jeder Kirche trägt den Titel Hauptpastor.

Die jeweils drei Gemeindeältesten der Hamburger Hauptkirchen bilden das Kollegium der Oberalten, das bis ins 19. Jahrhundert auch eine wichtige politische Rolle als Vertretung der Bürgerschaft gegenüber dem Rat bzw. Senat spielte.

„Der alte Jacob mit der neuen Mütze.“ Karikatur von 1826/27

Geschichte

Die Kirchspiele der Hauptkirchen 1687 bis 1956

1529 führte die Freie Reichsstadt Hamburg unter Mitwirkung von Johannes Bugenhagen eine neue Kirchenordnung ein. Sie gilt als Geburtsstunde der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate. Die Hamburger Stadtverfassung war auf das engste mit der Kirchenverfassung verbunden. So bildeten die Kirchspiele der Hauptkirchen auch die politische Gliederung der Stadt und die Pastoren wirkten bei der Schulaufsicht mit. Auch Bau und Unterhalt der Stadtbefestigung, das Feuerlöschwesen und die Versorgung von Armen und Gebrechlichen wurden in den Kirchspielen organisiert, wobei jeder Bürger zur Mitarbeit verpflichtet war.

Ein Vers aus der Mitte des 18. Jahrhunderts beschreibt die damalige soziale Untergliederung der fünf Kirchspiele:

Sankt Petri de Riken
Sankt Nikolai desgliken
Sankt Catharinen de Sturen
Sankt Jakobi de Buren
Sankt Michaelis de Armen
Daröver mag sick Gott erbarmen![1]

Am 28. Juli 1943 wurde die St.-Nikolai-Kirche in der Altstadt durch Fliegerbomben schwer beschädigt. 1951 wurde das Kirchenschiff abgebrochen. Die Kirchengemeinde St. Nikolai hatte sich entschieden, ihren angestammten Bereich, in dem sich inzwischen kaum noch Wohnungen befanden, zu verlassen und ein neues Kirchengebäude im Wohnviertel Harvestehude zu errichten. Die neue St.-Nikolai-Kirche wurde 1962 am Klosterstern in Harvestehude erbaut.

Galerie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hamburg. Von Altona bis Zollenspieker, Hamburg 2002, S. 22.
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