Haller Globe-Theater
Das Neue Haller Globe ist ein Theatergebäude in Schwäbisch Hall auf der Kocherinsel Unterwöhrd. 2000 entstand zunächst ein Provisorium aus Holz, das 2019 durch einen Neubau abgelöst werden konnte. Es trägt nun im Unterschied zum Namen des ersten Haller Globe-Theaters die Bezeichnung Neues Haller Globe.
Der Neubau - das Neue Haller Globe
Das Gebäude mit einer Natursteinfassade aus Muschelkalk ist nicht nur innen, sondern durch eine flexible, ausfahrbare Bühne auch nach außen bespiel- und nutzbar. Im Unterschied zum hölzernen Vorgängerbau gibt es ein Foyer mit Gastronomie, Toiletten, Kulissenräume, Schauspielergarderobe und eine „ordentliche Licht- und Bühnentechnik“. Der Intendant Christian Doll stellte vor allem heraus, dass es im Sommer ein Freilichttheater sei, „da man das Dach, das im Winter zu ist, dann auffahren kann und dann verändert sich der Charakter des Hauses total.“ 371 Zuschauer finden im Gebäude Platz, den Schauspielern steht eine dreistöckige Bühne zu Verfügung. Eröffnet wurde das Theater am 30. März 2019 mit Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“.[1]
Geschichte
Seit 1925 wird in Schwäbisch Hall saisonal auf der mehr als 500 Jahre alten Freitreppe vor der Hauptkirche St. Michael professionell Freilichttheater aufgeführt. Durch den Erfolg kamen weitere Spielorte hinzu, in den 90er Jahren der Theaterkeller am Hafenmarkt und die Theaterscheune im Freilandmuseum Wackershofen. 2000 wurde mit einer Bürgeraktion auf der Kocherinsel "Unterwöhrd" nach dem Londoner Vorbild ein hölzernes Globe Theater als Provisorium errichtet: ein dreistöckiger Rundbau mit nach oben offener Mitte.
Nach sechzehn Spielzeiten mit 50 Produktionen und über einer Viertelmillion Besuchern entstand das 2019 eröffnete Neue Haller Globe. Der Gemeinderat stimmte im Juni 2016 den vorliegenden Planungen für ein weiterentwickeltes Rund-Theater auf dem Unterwöhrd zu. Die Bauarbeiten sollten im Herbst beginnen.[2] Im Herbst 2016 erfolgte auch der Abbau des bisherigen Globe-Theaters. Im September 2016 wurde bekanntgegeben, dass es an die Berliner Globe Works GmbH verkauft wurde. In Berlin-Charlottenburg soll es bis 2020 wiederaufgebaut und bespielt werden.[3][4]
Das Vorgängergebäude
Das Vorgängergebäude wurde 1999/2000 nach Entwürfen der Architektengemeinschaft Schwäbisch Hall erbaut[5] und anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Freilichtspiele Schwäbisch Hall im Jahre 2000 eröffnet.[6]
Der Bau orientierte sich am Globe Theatre in London. Das Gebäude übernahm zwar die baulichen Eigenschaften des Vorbilds wie Polygon, Dreigeschossigkeit sowie Baumaterial Holz, aber imitierte den Bau nicht völlig. Damit sollten die „unverwechselbaren Eigenheiten in Form und Erschliessung […] die Identifikation als Haller Globe Theater“ möglich machen.[5] Das Theater hatte 570 Sitzplätze. Es war eines von weltweit acht regelmäßig bespielten Globe-Theatern.
Der Bau wurde 2001 von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit dem Preis „Beispielhaftes Bauen in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Erfolgreiche erste Premiere im neuen Globe Theater. www.swr.de, 1. April 2019
- Theater-Neubau: Gemeinderat stimmt Planung zu und gibt Geld frei. www.swp.de, 24. Juni 2016
- Globe-Verkauf perfekt - Das hölzerne Theater lebt in Berlin weiter. www.swp.de, 23. September 2016
- Neues Globe Theater in Berlin: Vorspiel mit Shakespeare. www.tagesspiegel.de, 28. Mai 2019
- Projektvorstellung (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webpräsenz des Architekturbüros Schuhmann, abgerufen 19. Februar 2014
- Freilichtspiele: Wann und von wem wurde das Haller Globe Theater erbaut? (Memento des Originals vom 26. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- AKBW: Haller Globe Theater (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen 19. Februar 2014