HV-1 Mufli
Die HV-1 Mufli war ein deutsches Muskelkraftflugzeug, das von 1935 bis 1937 zahlreiche öffentliche Flüge durchführte.
HV-1 Mufli | |
---|---|
Typ: | Muskelkraftflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Helmut Haeßler und Franz Villinger |
Erstflug: | 29. August 1935 |
Stückzahl: | 1 |
Geschichte
Die HV-1 wurde ab 1933 von den Dipl.-Ingenieuren Helmut Haeßler und Franz Villinger, die zu dieser Zeit bei den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau angestellt waren, in den Werkstätten der Fliegerortsgruppe Halle gebaut. Das Flugzeug war nicht eigenstartfähig, sondern musste mit einem Gummiseil katapultiert werden. Der Segelflieger Karl Dünnebeil erreichte mit der Mufli am 30. August 1935 auf dem Flughafen Frankfurt-Rebstock im Geradeausflug eine Flugweite von 235 Meter bei einer Flugzeit von 23 Sekunden.[1]
Ein Eigenstart der HV-1 war nicht möglich, da Haeßler und Villinger bei Voruntersuchungen zu falschen Resultaten hinsichtlich der vom Menschen aufbringbaren Leistung gekommen waren. Sie hatten ihre Tests mit zwei Testpersonen gemacht, deren Fahrräder aneinander fixiert waren und gingen von der doppelten Leistung aus gegenüber der tatsächlich erbringbaren.
Dieses Projekt hatte abgesehen von der oben erwähnten Fehlinterpretation auch deshalb keinen Erfolg, weil diese Großväter des Muskelfluges eine Maschine gebaut hatten, die weitestgehend die damals bekannten Prinzipien des Segelflugbaues kopierte. Außerdem ließen die zu dieser Zeit zur Verfügung stehenden Materialien wie auch die technischen Möglichkeiten einen Dauerflug mit Muskelkraft nicht zu.
Technische Daten
Kenngröße | Daten[2] |
---|---|
Besatzung | 1 |
Länge | 5,55 m 6,75 m mit geklappter Fläche |
Spannweite | 13,50 m |
Höhe | 1,88 m |
Breite | 1,00 m mit geklappter Fläche ohne Leitwerk |
Flügelfläche | 10,00 m² |
Flügelstreckung | 18,25 |
Pfeilung | 0° |
V-Form | 0° |
Profil | Gö 535 |
Flächenbelastung | 11,10 kg/m² |
Klafterbelastung | 0,61 kg/m² |
Leermasse | 35 kg (34 kg)[3] |
Rüstmasse | 46 kg |
Zuladung | 65 kg |
Startmasse | 111 kg |
zul. Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h |
Geschwindigkeit bei bester Sinkgeschwindigkeit | 45 km/h |
Sinkgeschwindigkeit | 0,50 m/s |
Literatur
- David Anthony Ready. The history of man-powered flight. Elsevier, 2014.
- In Germany manpowered flight is 50 years old. Popular Mechanics, Oktober 1979, S. 109–111, abgerufen am 25. Oktober 2017.
Weblinks
- Zum 100. Geburtstag von Franz Villinger. (PDF) In: Jahresbericht 2007. Akademische Fliegergruppe an der Universität Karlsruhe e.V., S. 29–31, abgerufen am 2. Juni 2016.
Einzelnachweise
- Fritz Wittekind: Man-Power Flight. (PDF) In: FLIGHT, October 24, 1935. Flightglobal.com, 24. Oktober 1935, S. 430, archiviert vom Original am 10. August 2017; abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).
- Helmut Schneider: Flugzeug-Typenbuch. Handbuch der deutschen Luftfahrt- und Zubehörindustrie. Nachdruck der Originalausgabe von 1944. Gondrom, Bindlach 1986, ISBN 3-8112-0484-X, S. 346.
- Oliver Heyn: Ein fliegender Radfahrer auf dem Dolmar. (PDF) In: Meininger Heimat-Klänge. Meininger Tageblatt, 3. Juni 2019, abgerufen am 17. Februar 2022.