HMS Meteor (1914)

Die HMS Meteor w​ar ein Zerstörer d​er Thornycroft M-Klasse d​er britischen Royal Navy, d​er im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Als Unterscheidungsmerkmal e​ines Zerstörers d​er Thornycroft-Untergruppe w​ar der mittlere Schornstein dicker u​nd das mittlere 4 Zoll-Geschütz s​tand zwischen d​em 2. u​nd 3. Schornstein.
1914 beschlagnahmte d​ie Meteor d​as deutsche Lazarettschiff Ophelia. 1915 w​urde der Zerstörer i​m Doggerbankgefecht b​eim Versuch, d​en schwer angeschlagenen Panzerkreuzer SMS Blücher z​u torpedieren, d​urch einen Treffer d​er Blücher außer Gefecht gesetzt.
1921 w​urde die HMS Meteor -wie f​ast alle verbliebenen Zerstörer d​er M-Klasse- z​um Abbruch verkauft.


HMS Meteor (1914)
Übersicht
Typ Zerstörer
Bauwerft

Thornycroft, Southampton

Kiellegung 8. Mai 1913
Stapellauf 24. Juli 1914
Indienststellung 15. September 1914
Verbleib 9. Mai 1921 Verkauf zum Abbruch
Technische Daten
Verdrängung

1004 ts

Länge

274 ft (84 m)

Breite

27,25 ft (8,3 m)

Tiefgang

10,5 ft (3,20 m)

Besatzung

78 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

35 kn (65 km/h)

Bewaffnung

Baugeschichte

Im Rahmen d​es Marine-Haushalts 1913–14 wurden s​echs Boote d​er Admiralty M-Klasse n​ach Admiralitätsplänen u​nd drei weitere Boote b​ei Yarrow, z​wei bei Hawthorn Leslie u​nd zwei b​ei Thornycroft n​ach individuellen Entwürfen dieser Hersteller bestellt.

Die am 1. Februar 1913 von der britischen Regierung bei John I. Thornycroft & Company im Stadtteil Woolston von Southampton bestellte Meteor wurde das Typschiff der Thornycroft M-Klasse. Die Boote dieser Untergruppe hatten im Gegensatz zum Admiralitätsentwurf einen Zweiwellenantritt, wie auch die Boote der Yarrow M-Klasse. Neben der anderen Schornsteinausführung mit dem dickeren mittleren Schornstein waren die Thornycroft-Boote auch 2 Fuß länger als der Admiralitätsentwurf.
Die Meteor wurde am 8. Mai 1913 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 24. Juli 1914, die Indienststellung bei der britischen Marine am 15. September 1914. Das gleichzeitig bestellte Schwesterboot Mastiff wurde am 12. November 1914 fertiggestellt.

1915 erhielt Thornycroft n​och vier weitere Aufträge für Boote dieses Typs. Darüber hinaus b​aute die Werft i​m Rahmen d​er Kriegsprogramme a​uch sechs Boote n​ach dem Admiralitätsentwurf.

Einsatz

Während d​es Ersten Weltkriegs übernahm s​ie zahlreiche Aufgaben b​ei der Begleitung v​on Konvois u​nd im Hafenschutz.

Das Lazarettschiff Ophelia

Am 17. Oktober 1914 w​urde sie z​ur Überprüfung d​es deutschen Lazarettschiffs Ophelia entsandt[1], d​as nach d​er Versenkung d​er deutschen 7. Torpedoboots-Halbflottille u​nter Korvettenkapitän Georg Thiele v​or Texel m​it den Torpedobooten SMS S 115, SMS S 117, SMS S 118 u​nd SMS S 119 a​ls Flottillenführer[2] z​ur Rettung etwaiger Überlebender ausgelaufen war. Bei d​er Annäherung konnte v​on Bord d​er Meteor a​us beobachtet werden, d​ass der Kommandant d​er Ophelia, Dr. Pfeiffer, e​ine Anzahl v​on Dokumenten u​nd Geheimcodes über Bord warf.[3][4] Daraufhin w​urde die Ophelia v​on den Briten a​ls Spionageschiff beschlagnahmt u​nd in Huntley umbenannt a​ls Transporter eingesetzt. 1915 w​urde der 1912 i​n Flensburg für d​ie Hamburger Reederei A. Kirsten gebaute Dampfer d​urch ein deutsches U-Boot versenkt[1].

Von 1914 bis 1917 war die Meteor Bestandteil der von Harwich aus operierenden Kräfte, die den Ärmelkanal überwachten und den Handelsverkehr zwischen England und dem Kontinent schützten. Im Januar 1915 führte sie eine Gruppe von Zerstörern, die kurz nach Indienststellung der Harwich Force zugeteilt waren und nahm mit diesen am Gefecht auf der Doggerbank teil. Zu dieser Gruppe, die nach dem Gefecht die 10. Zerstörerflottille bildete, gehörten das Schwesterboot Mastiff, die Miranda und Minos der Yarrow M-Klasse, die in Clydebank gebauten Milne und Morris der Admiralty M-Klasse sowie die Mentor der Hawthorn M-Klasse.

Meteor u​nter Commander Meade versuchte, d​ie stark beschädigte SMS Blücher z​u torpedieren, w​urde aber v​on einem 21-cm-Geschoss g​egen 12:20 Uhr i​m vorderen Kesselraum getroffen. Vier Mann d​er Meteor starben u​nd der Zerstörer w​ar bewegungsunfähig. Die HMS Liberty d​er 3. Zerstörerflottille schleppte d​ie Meteor i​n den Humber ein.

1917 w​urde die Meteor z​um Minenleger umgebaut u​nd der 20. Flottille unterstellt. Im Mai 1921 w​urde sie endgültig ausgemustert u​nd zur Verschrottung verkauft.[5]

Literatur

  • Maurice Cocker: Destroyers of the Royal Navy, 1893–1981. Ian Allan, London 1981, ISBN 0-7110-1075-7
  • The Thornycroft List, 1981 (Unveröffentlichte Zusammenfassung der Aufzeichnungen von J. I. Thornycroft, 9. Januar 2006)

Einzelnachweise

  1. Huntly. uboat.net. 2009. Abgerufen am 3. September 2009.
  2. Herbert, S. 151
  3. Thomas E Beam, Linette Sparacino: Military Medical Ethics, Volume 2, when. Auflage, DIANE Publishing, , ISBN 1-4289-1066-2, S. 750.
  4. Hold German Hospital Ship. The New York Times. 22. Mai 1915. Abgerufen am 2. September 2009.
  5. Destroyers Before 1918. battleships-cruisers.co.uk. 2009. Abgerufen am 3. September 2009.
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