HMS Dreadnought (1879)

Das Panzerschiff HMS Dreadnought war ein Turmschiff und wurde 1870 bis 1879 bei der Pembroke Marinewerft in Pembroke Dock, Wales gebaut.


Die HMS Dreadnought 1875
Übersicht
Typ Turmschiff
Bauwerft

Pembroke Dockyard
(Marinewerft Pembroke)

Kiellegung 10. September 1870
Stapellauf 8. März 1875
Indienststellung 15. Februar 1879
Aus Schiffsregister gestrichen 1908
Verbleib ab 14. Juli 1908 verschrottet
Technische Daten
Verdrängung

10.886 tn.l.

Länge

Lpp[A 1] = 97,54 m
Lü.a. = 104,55 m

Breite

19,46 m

Höhe

Freibord:
3,51 m (mittschiffs)

Tiefgang

8,08 m

Besatzung

369 Mann

Antrieb
  • 12 Zylinderkessel
  • 2 zweizylindrige Dreifachexpansions-Dampfmaschinen von Humphreys & Tennant
  • 2 Griffiths 20-Fuß-Festpropeller
  • 8.216 PSi (Probefahrt)
    8.000 PSi (Dauerlast)
Geschwindigkeit

14,52 kn (Probefahrt)
14 kn (Dauerlast)

Reichweite

5650 sm bei 10 kn

Bewaffnung

1884-1894 zusätzlich:

ab 1894 dafür:

  • 6× 6-Pdr QF[A 3]
  • 10× 3-Pdr QF
Bunkermenge

normal: 1200 Tonnen Kohle
maximal: 1800 Tonnen Kohle

Panzerung
  • Gürtel: 8 – 14 in
    mit 15 – 18 in Holzhinterlage
  • Zitadelle: 11–14 in
  • Kommandoturm: 6–14 in
  • Deck: 2½−3 in
  • Querschotten: 13½ in

Geschichte

Bau

Die erste Kiellegung fand am 10. September 1870 unter dem Namen Fury statt. Kurze Zeit später wurden die Arbeiten auf der Helling wieder eingestellt, da am 7. September die ebenfalls als Turmschiff ausgelegte Panzerfregatte Captain[1] wegen mangelnder Stabilität gekentert war. Die Pläne für das Schiff wurden daraufhin überarbeitet. Nach dieser Überarbeitung fand 1872 eine zweite Kiellegung unter dem Namen Dreadnought statt. Der Stapellauf der Dreadnought war am 8. März 1875, und am 9. Oktober 1876 kam das Schiff in Portsmouth an, wo es fertiggestellt wurde. In Dienst gestellt wurde die HMS Dreadnought am 15. Februar 1879. Die Baukosten beliefen sich auf 401.395 GBP für den Schiffskörper und weiteren 107.000 GBP für die Maschinenanlage, insgesamt 619.739 GBP.[2]

Dienstzeit

Die HMS Dreadnought wurde zunächst mit Torpedoschutz in Reserve gelegt und erst ab 1884 eingesetzt – erste Dienstfahrt am 14. Oktober 1884 ins Mittelmeer, wo sie bis 1894 verblieb, worauf sie im September 1894 nach Chatham zur Modernisierung verlegt wurde. Vom März 1895 bis zum März 1897 diente sie als Küstenwachschiff in Bantry, Irland. Von 1897 bis 1899 wurde das Schiff noch einmal in Chatham grundlegend überholt und teilweise modernisiert und diente 1900–1901 als Schlachtschiff zweiter Klasse. Danach wurde sie ab Juli 1902 als Tender in Devonport verankert. 1905 erfolgte die Verlegung in die Reserve. Nach ihrer Ausmusterung 1908 wurde die Dreadnought für 23.000 Pfund verkauft und schließlich ab dem 14. Juli 1908 in Barrow-in-Furness abgebrochen.

Bewaffnung und Panzerung

Schema und Deckplan (Brassey’s Naval Annual, 1888)

Die Bewaffnung bestand aus vier 12,5 Inch Vorderladergeschützen in zwei drehbaren Türmen, sowie ab 1884 aus zusätzlichen zehn Nordenfelt-Maschinenkanonen, welche wiederum 1894 durch sechs 6-Pfünder und zehn 3-Pfünder ersetzt wurden.[3]

Die Gürtelpanzerung war 35,6 cm, getäpert auf 20,3 cm stark, mit 38,1 cm – 45,7 cm rückwärtiger Holzverstärkung. Zitadelle, Kommandoturm und Geschütztürme waren ebenfalls mit Panzerung bis zu 35,6 cm versehen (Türme doppellagig 2× 7 Zoll, ebenfalls holzhinterlegt), die Decks mit 5,1 bis 7,6 cm, die Querschotts bis 34,3 cm Dicke.

Anmerkungen

  1. Lpp = Länge zwischen den Perpendikeln oder Länge zwischen den Loten: Abstand zwischen der Achse des Ruderschaftes und der Hinterkante des Vorstevens in der Konstruktionswasserlinie.
  2. MLR = Muzzle loaded rifle (Glattrohr-Vorderlader)
  3. QF ist die Abkürzung für „quick fire“ und bedeutet, dass Granate und Kartusche miteinander verbunden waren, was die Ladezeit verkürzte.

Literatur

  • Oscar Parkes: British Battleships 1860–1950. 2. Auflage. Cooper, London 1966, S. 207–211.
  • R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Arms & Armour Press, London 1988, S. 14–15.
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All The World’s Fighting Ships 1860–1905. S. 24 (Bearbeiter: John Roberts).
  • Richard Ellis, Ben Warlow: The Royal Navy at Malta. Vol. I: The Victorian Era 1865–1906. Maritime Books, Liskeard 1989, S. 45.
  • Kizu Tohru: History of British Battleships. Kaijinsha, Tokyo 1990, S. 10.
  • Alfred Dudszus, Alfred Köpcke: Das große Buch der Schiffstypen. Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-831-7 (Lizenzausgabe von transpress, Berlin).
Commons: HMS Dreadnought (1879) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. miramarshipindex.org.nz @1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Die HMS Captain auf Miramar Ship Index (englisch, kostenpflichtig) abgerufen am 27. Mai 2009
  2. R. A. Burt: British Battleships 1889–1904, Arms & Armour Press, London 1988, S. 15
  3. miramarshipindex.org.nz@1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Die HMS Dreadnought auf Miramar Ship Index (englisch, kostenpflichtig) abgerufen am 27. Mai 2009
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.