H.-H.-Meier-Allee
Die H.-H.-Meier-Allee (bei Google-maps Hermann-Henrich-Meier-Allee) ist eine zentrale Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Schwachhausen an der Grenze der Ortsteile Neu-Schwachhausen und Riensberg. Sie führt von der Wachmannstraße und dem Schwachhauser Ring ohne Anschlussstraße überwiegend in Süd-Nord-Richtung.
H.-H.-Meier-Allee | |
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H.-H.-Meier-Allee mit Haltestation Emmastraße | |
Basisdaten | |
Stadt | Bremen |
Stadtteil | Schwachhausen |
Angelegt | 20. Jh. |
Querstraßen | Schwachhauser Ring, Wyckstraße, Emmastraße, Gevekohtstraße, Baumschulenweg, Klattenweg, Kulenkampffallee, Wätjenstraße, Heinstraße |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Autos, Straßenbahn, Fahrräder und Fußgänger |
Straßengestaltung | zweispurige Straße |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1200 Meter |
Die Querstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Wachmannstraße nach dem Bremer Ratssyndikus und Gesandten Johann Wachmann der Ältere (1592–1659), Schwachhauser Ring nach der Ringstraße um Bremen, Wyckstraße 1939 nach dem Bremer Ratssyndikus Johann von der Wyck (?–1534), der als Ketzer in Münster verbrannt wurde, Emmastraße 1890 nach der mildtätigen Gutsbesitzerin Gräfin Emma von Lesum (975/980–1038), Gevekohtstraße nach dem Kaufmann und Bremer Abgeordneten Carl Theodor Gevekoht (1798–1850), Baumschulenweg 1925 nach einer früheren Baumschule, Klattenweg nach einer alten Schwachhauser Bauernfamilie, Kulenkampffallee 1957 nach der Bremer Kaufmannsfamilie, Wätjenstraße nach den Bremer Reedern Diedrich Wätjen (1785–1858) und Heinrich Wätjen (1813–1887), Heinstraße 1955 nach dem Eigentümer des Areals und vier unbenannte Wege u. a. zur Universität und nach Horn; ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.
Geschichte
Name
Die H.-H.-Meier-Allee wurde benannt nach dem Kaufmann, Politiker und Mitgründer des Norddeutschen Lloyds (NDL) Hermann Henrich Meier (1809–1898).
Der NDL wurde 1857 gegründet von Meier (1809–1898) und Eduard Crüsemann (1826–1869) als ersten Direktor der Bremer Reederei sowie von Gustav Kulenkampff (1811–1878). Meier war zudem von 1881 bis 1887 Mitglied des Reichstags des Deutschen Reiches.[1]
Entwicklung
Der Ortsteil Neu-Schwachhausen wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1960er Jahren bebaut, u. a. durch die Bremer Beamtenbaugesellschaft (BBG) und der Bremer Schoss mit mehrgeschossigen Miethäusern. Der Ortsteil hatte 5723 Einwohner (2009). Der Ortsteil Riensberg war als Gutsbezirk Riensberg eine Gemarkung zwischen den Dörfern Schwachhausen und Horn. Der Ortsteil hatte 6203 Einwohner (2009). Die damals dörfliche Straße stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In den 1960er Jahren wurde sie für den Ortsteil ausgebaut. Eine Verlängerung der Straße Richtung Universität und Horn als Horner Spange wurde nach Einsprüchen der Bürger um 2009 nicht weiter betrieben. Die Straße soll nach 2021 eine Fernwärmetrasse erhalten.
Verkehr
1959 wurde die Strecke der Linie 16 von der Wachmannstraße bis Riensberg auf der H.-H.-Meier-Allee verlängert. 1967 erhielt die bisherige Linie 16 die Liniennummer 6 (Grolland ab 1976 Huchting – Wachmannstraße – Riensberg). Nach einer Neuordnung des Netzes führte die Linie 6 nun vom Flughafen nach Riensberg und nach einer Verlängerung 1998 zur Universität.
Die Straßenbahn Bremen durchfährt heute mit der Linie 6 (Universität – Flughafen) die Straße.
Im Nahverkehr in Bremen tangiert die Buslinie 22 (Kattenturm-Mitte ↔ Universität) die Straße am Schwachhauser Ring.
2021 sollen täglich bis zu 7000 Radfahrer die Straße nutzen.
Gebäude und Anlagen
Die 1,2 Kilometer lange Straße mit den 77 Platanenbäumen (2021) ist überwiegend mit zwei- bis fünfgeschossigen Wohngebäuden bebaut aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1960er bis 1980er Jahren.
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
- Nr. 1 bis 21: 3-gesch. Wohnhäuser mit Satteldächern
- Nr. 6 bis 44: 3-gesch. Wohnhäuser und Wohn- und Geschäftshäuser mit Satteldächern
- Nr. 6 und 10: Restaurants
- Nr. 34: Lloyd-Apotheke und Filiale der Sparkasse Bremen
- Nr. 40: Poststelle
- Nr. 40a: Gemeindezentrum der Gemeinde von Unser Lieben Frauen
- Nr. 42: Restaurant Akropolis von 2002
- Nr. 50 bis 60/70: 3-gesch. Wohnhausanlagen
- Nr. 51: 15-gesch. Wohnhochhaus von 1964 nach den Plänen der Architekten Morschel, Henke und Hodde; einziges Hochhaus im Stadtteil
- Nr. 53 bis 85: 3-gesch. Wohnhäuser mit Satteldächern zumeist in Zeilenbauweise
- Wätjenstraße Nr. 113 bis Heinstraße: 5-gesch. Wohnhäuser mit Flachdächern
- Ecke Baumschulenweg: Wochenmarkt Schwachhausen – H.-H.-Meier-Allee
- Nr. 72/76 und Kulenkampffallee Nr. 184: neueres 4-gesch. Wohn- und Geschäftshaus
- Nr. 78 bis 84c: Acht 1-gesch. Einfamilienhäuser
- Dahinter Kleingärten im Kleingärtnerverein Kornblume
- Bedarfswendeschleife der Straßenbahn
- Grünzone: 28,1 ha großer Park-Friedhof Riensberg von 1875 (Gartenarchitekt Wilhelm Benque) mit Riensberger See, Kapelle, Kolumbarium und ehem. Krematorium von 1907
- Jüdischer Friedhof Riensberg von 2008, 5,3 Hektar groß, mit Zugang von der Beckfeldstraße, Trauerhalle von 2013
- Kinderwald und Wiesen mit Ponnys, 4 Hektar groß
- Nr. 80: 1-gesch. KiTa Singdrossel
- Übergangswohnhäuser von um 2016
- Wege Richtung Universität bzw. Riensberger Straße in Horn-Lehe, Ortsteil Horn.
Denkmale
- Gräfin Emma und Herzog Benno von 1988 aus Bronze vom Bildhauer Thomas Recker an der Ecke zur Emmastraße. Erinnerung an eine Sage von 1032. Gräfin Emma von Lesum (975/980–1038) vermachte den Bremer Bürgern die Bürgerweide, damals zwischen Utbremen und Schwachhausen. Ihr Schwager Benno, Herzog Bernhard I. von Sachsen (um 950/973–1011) verfügte jedoch, dass die Schenkung nur den Teil des Geländes umfassen sollte, den ein Krüppel von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang umkriechen konnte.
Siehe auch
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. In zwei Bänden. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X (Erstausgabe: 2002, Ergänzungsband A–Z). 2008, ISBN 978-3-86108-986-5.
- Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.
- Hartmuth Bendig, Anne Duus, Jean-Paul Koopmann, Karolina Meyer-Schilf: H.-H.-Meier-Allee. In: Die Zeitschrift der Straße Nr. 92, Verein für Innere Mission, Bremen 2021.
Einzelnachweise
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 293–294.