Höhlenstrudelwurm
Der Höhlenstrudelwurm (Dendrocoelum nekoum) ist eine etwa 14 mm lange und 4 mm breite Strudelwurmart in der Zentralschweiz. Die Würmer sind als echte Höhlentiere schneeweiß oder durchsichtig und wurden 2009 in der Riedschwandhöhle im Kleinen Melchtal im Kanton Obwalden entdeckt und auch bisher nur in dieser Höhle nachgewiesen.[1]
Höhlenstrudelwurm | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dendrocoelum nekoum | ||||||||||||
Sluys, 2012 |
Merkmale
In der Riedschwandhöhle konnte mit Video festgehalten werden, wie der Höhlenstrudelwurm als Räuber an der Wasseroberfläche ein anderes Wassertier fängt und frisst. Der augenlose Höhlenstrudelwurm spürt die Beute mit speziellen Geruchsorganen auf, umhüllt sie mit zähem Schleim aus den Rhabditen und löst sie schließlich mit einem Verdauungssekret auf. Die Tiere sind Zwitter (hermaphroditisch), d. h. ein Individuum hat beide Geschlechter. Bei der Paarung befruchten sie sich gegenseitig. Die Eier werden in Kokons abgelegt. Der Höhlenstrudelwurm verfügt wie alle Strudelwürmer über eine hohe Regenerationsfähigkeit und kann sich vollständig regenerieren, auch wenn er vielfach zerteilt wird.[2]
Literatur
- Ronald Sluys: A new, sibling species of cave flatworm from Switzerland (Platyhelminthes, Tricladida, Dendrocoelidae), Revue suisse de zoologie (Swiss Journal of Zoology), 119(2), Juni 2012, S. 181–188. PDF
Einzelnachweise
- Obwaldner Höhlenforscher entdecken neue Tierart, Artikel der Zentralschweiz am Sonntag vom 5. August 2012
- Dendrocoelum nekoum: Entdeckung einer weltweit unbekannten Höhlentierart, Artikel vom 1. Juni 2012 auf der Website der Stiftung «Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» (NeKO), abgerufen am 15. April 2018
Weblinks
- TV-Beitrag über den Höhlen-Strudelwurm in der Riedschwandhöhle, Artikel vom 9. Oktober 2012 auf der Website der Stiftung «Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» (NeKO), abgerufen am 15. April 2018