Höhenkompensator
In der Geodäsie
Als Höhenkompensator oder Höhenindexkompensator wird bei Theodoliten und anderen geodätischen Instrumenten ein Neigungssensor bezeichnet, der den Nullpunkt des Vertikalkreises genau in die Lotrichtung (bzw. in die Horizontale) stellt. Damit wird der Einfluss des Stehachsenfehlers auf den gemessenen Höhenwinkel eliminiert.
Bei älteren Theodoliten musste man das durch Einspielen der Höhenindexlibelle (Versicherungslibelle) bewerkstelligen.
Die Kompensation kann auf zwei Arten erfolgen:
- mit einem frei schwingenden Pendelkörper, der mit einem in den Strahlengang eingebrachten Glasprisma verbunden ist. Dieses stellt sich genau horizontal ein und durch Reflexion wird der Lichtstrahl der Höhenkreis-Ablesung ebenfalls horizontal bzw. vertikal. Dieses Bauprinzip wurde erstmals in den 1970ern beim Wild T2 oder beim Kompensator automatischer Nivelliergeräte[1] realisiert;
- oder durch die reflektierende Oberfläche einer ölartigen Flüssigkeit, wie beim Theodolit Kern DKM2-A[2]. Hier wird der Ablesestrahl nicht reflektiert, sondern an der Oberfläche der Flüssigkeit gebrochen.
Während Pendelkörper nur in eine Richtung arbeiten, kann ein Flüssigkeitsspiegel 2D wirken, also die Horizontierung in beide Richtungen kontrollieren.
Siehe auch Kompensator (Geodäsie).
In der Fahrzeugtechnik
In der Fahrzeugtechnik wird als Höhenkompensator eine Steuerungseinheit bezeichnet, mit der die Benzinzufuhr bzw. -einspritzung an den herrschenden Luftdruck angepasst wird. Dies ist ab etwa 2000 Höhenmetern sinnvoll und in manche Land Cruiser eingebaut.[3]
In der Fördertechnik
Bei Baggern und Kränen wird so eine Steuerung bezeichnet, mit der die vertikale Feinbewegung der Greifarme kontrolliert werden kann.[4]
Auch für moderne Schiffskräne, insbesondere auf Schwergutfrachtern, wurden Höhenkompensationen gegen die Vertikalbewegung der Schiffe entwickelt.
Einzelnachweise
- Kompensator des Leica-Nivelliers NA2, Genauigkeit 0,3"
- Heribert Kahmen: Vermessungskunde, S. 114f. De Gruyter-Lehrbuch, Berlin 1997
- Ausstattung eines Landcruisers
- Hydraulischer Rundschalengreifer (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.