Gustave Fecht
Gustave Wilhelmine Fecht (* 22. August 1768 in Eimeldingen; † 23. April 1828 in Weil am Rhein)[1] war eine Tochter des früh verstorbenen Eimeldinger Pfarrers Martin Fecht und Freundin von Johann Peter Hebel, mit dem sie bis zum dessen Tod über 35 Jahre lang eine rege Brieffreundschaft pflegte.[2][3] Daran erinnert in Weil am Rhein eine Gedenktafel an der Kirchenmauer[4] mit der Inschrift: „Hier ruht Gustave Fecht. Joh. Peter Hebels Freundin. geb. 22. August 1768, gest. 23. April 1828“.
Nach dem Tod des Vaters siedelte sie 1779 mit ihrer Mutter nach Lörrach um[5] und lernte dort Johann Hebel, einem Untergebenen von Tobias Günttert, kennen. Günttert heiratete eine Schwester von Fecht und übernahm die Pfarrei in Weil am Rhein. Da die Ehe der Güntterts kinderlos blieb, konnten Fecht und ihre Mutter, welche 1812 starb,[6] ebenfalls in der Pfarrei übersiedeln. Von 1790 bis zu ihrem Tod blieb sie in Weil am Rhein. Günttert war ein guter Freund von Hebel geworden, sodass Hebel regelmäßig in Weil am Rhein verkehrte, sogar ein eigenes Zimmer im Pfarrhaus hatte und sich mit Fecht treffen konnte. Mit Hebels Berufung nach Karlsruhe 1791 begann der eigentliche Briefwechsel der beiden,[5][7] welcher zeitlebens in einem respektvollen Siezen geführt wurde.
Fecht engagierte sich karitativ und erzieherisch. So baute sie u. a. eine Strickschule für Mädchen bzw. Handarbeitsschule[8] auf.
In Weil am Rhein ist eine Straße▼ nach ihr benannt, ebenso wie in ihrem Geburtsort Eimeldingen der Gustave-Fecht-Weg▼ . Im Landesarchiv Baden-Württemberg befinden sich Personalakten von ihr.[9]
Literatur
- Rolf Max Kully: Johann Peter Hebel. Springer-Verlag, 2017, S. 24+25.
Weblinks
- Eintrag in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
- Hebels Freundin bildete Mädchen aus. Badische Zeitung, April 2018
- Auf den Spuren von Gustave Fecht und Johann Peter Hebel. Badische Zeitung, September 2018
Belege
- Gustave Fecht. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
- Gustave Fecht | Epoche Napoleon. Abgerufen am 24. Januar 2020.
- Johann Peter Hebel: Johann Peter Hebels Briefe an Gustave Fecht, 1791-1826. C. F. Müllersche Hofbuchhandlung, 1921 (google.de [abgerufen am 24. Januar 2020]).
- Fred Oberhauser, Axel Kahrs: Literarischer Führer Deutschland. Insel Verlag, 2008, S. 757 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Robert Feger: Annäherung an einen Prälaten: Fragestellungen zu Leben und Werk von Johann Peter Hebel. Schauenburg, 1983, ISBN 978-3-7946-0221-6, S. 134 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Marbacher Magazin. Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv., 1982, S. 7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Marbacher Magazin. Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv., 1982, S. 4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Ludwig Fertig: Johann Peter Hebel: der Schulfreund. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991, ISBN 978-3-534-11411-5, S. 3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Link zum Online-Findbuch in der Deutschen Digitalen Bibliothek