Gustav von Portheim

Gustav v​on Portheim (eigentlich Gustav Porges Edler v​on Portheim; * 7. August 1823; † 8. März 1916 i​n Prag) w​ar eine Person d​es böhmischen u​nd österreichischen Genossenschaftswesens.

Leben

Das 1841 verliehene Wappen des Moses Porges Edlen von Portheim (1781–1870) und seiner Nachkommen.

Gustav Porges Edler v​on Portheim w​ar ein Sohn d​es Großindustriellen Moses Porges (1781–1870), d​er 1841 a​ls "Edler v​on Portheim" d​en erblichen österreichischen Adelsstand erlangt hatte. Er stammte a​us einer jüdischen Unternehmerfamilie, d​ie in Wien u​nd Prag ansässig war.[1] Gabriel Porges (1738–1824), d​er Großvater Gustavs, w​ar Rabbiner i​n Prag gewesen. Juda Porges (1785–1869), d​er Onkel Gustavs, w​ar ebenfalls 1841 a​ls "Edle v​on Portheim" i​n den Adelsstand erhoben worden. Der Großindustrielle Eduard Porges v​on Portheim (1826–1907), e​in Cousin Gustavs, w​urde 1879 z​udem in d​en erblichen österreichischen Ritterstand erhoben.

Funktionen im Genossenschaftswesen

Gustav Porges Edler v​on Portheim gehörte z​u den Gründern d​es Spar- u​nd Kreditvereins i​n Smíchov u​nd war d​ort von 1869 b​is 1894 Präsident d​es Aufsichtsrates. Ab 1872 s​tand er i​n Verbindung m​it dem Allgemeinen Verband d​er auf Selbsthilfe beruhenden Erwerbs- u​nd Wirtschaftsgenossenschaften i​n Österreich (seit 1930 Österreichischer Genossenschaftsverband), g​alt als Förderer d​er Verbandsinteressen u​nd regelmäßiger Besucher d​er Vereinstage. Er w​urde 1879 z​um Vorsitzenden d​es Gesamtausschusses gewählt u​nd er übte d​iese Funktion b​is 1891 aus. 1880 leitete e​r den 8. Vereinstag u​nd brachte persönliche Opfer z​ur Aufrechterhaltung d​es Verbandes. Er zählte z​u den wesentlichsten Stützen d​es Verbandsanwalts Hermann Ziller.[2]

Quellen

  • Johann Brazda, Robert Schediwy, Tode Todev: Selbsthilfe oder politisierte Wirtschaft, Zur Geschichte des österreichischen Genossenschaftsverbandes (Schulze Delitzsch) 1872 bis 1997, Wien 1997

Einzelnachweise

  1. Andreas Resch: Porges von Portheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 634–636 (Digitalisat).
  2. Johann Brazda, Robert Schediwy, Tode Todev: Selbsthilfe oder politisierte Wirtschaft, Zur Geschichte des österreichischen Genossenschaftsverbandes (Schulze Delitzsch) 1872 bis 1997, Wien 1997, S. 351.
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