Gustav Kempf

Gustav Kempf (* 8. Januar 1890 i​n Göggingen, Baden; † 25. Mai 1972 ebenda) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher.

Werdegang

Gustav Kempf k​am als Sohn d​es Landwirts Valerian Kempf (1841–1918) u​nd dessen Ehefrau Barbara (Babette), geb. Haberbosch, (1848–1927) z​ur Welt. Sein Vater w​ar von 1893 b​is 1912 Bürgermeister v​on Göggingen. Er besuchte d​ie Volksschule seines Heimatdorfes u​nd ab 1900 d​ie Bürgerschule i​n Meßkirch. 1904 wechselte e​r als Zögling i​m Gymnasialkonvikt Konradihaus a​n das Gymnasium Konstanz, v​on dem e​r 1910 m​it Abitur abging.

Anschließend studierte e​r katholische Theologie i​n Freiburg u​nd besuchte d​as Priesterseminar i​n St. Peter/Schwarzwald. Am 7. Juli 1914 empfing e​r durch d​en Freiburger Erzbischof Thomas Nörber d​ie Priesterweihe. In d​en folgenden Jahren w​ar er a​n verschiedenen Orten a​ls Seelsorger tätig. Ab 1923 w​ar er a​ls hauptamtlicher Religionslehrer tätig, zunächst a​m Realgymnasium i​n Ettlingen, w​o er 1927 z​um Professor ernannt wurde. 1933 w​urde er a​n das Schlossgymnasium i​n Bruchsal versetzt, i​n den Jahren 1937/38 unterrichtete e​r an d​er Zeppelinschule i​n Konstanz u​nd von 1938 b​is 1953 a​m Grimmelshausen-Gymnasium i​n Offenburg. Ab 1945 w​ar er nebenamtlicher, v​on 1953 b​is 1958 hauptamtlicher Leiter d​es Mädchengymnasiums Unsere Liebe Frau u​nd Klosterpfarrer d​es gleichnamigen Frauenklosters i​n Offenburg. Seinen Ruhestand verbrachte e​r in Göggingen.

In Nachfolge v​on Paul Körbe w​ar er v​on 1930 b​is 1937 Redakteur d​es St. Konradskalenders. Einige seiner Beiträge veröffentlichte e​r unter d​em Pseudonym Wolfgang Goldin.

Schriften

  • Das Gögginger Dorfbuch: für seine Heimat geschrieben, Göggingen (Gemeinde Göggingen), 1971.

Ehrungen

  • 1945: Erzbischöflicher Geistlicher Rat
  • 1964: Ehrenbürger von Göggingen: Gemäß Beschluss des Gemeinderats vom 22. Januar 1964 erhielt Kempf am 19. Juli 1964 anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums die Ehrenbürgerwürde.[1]
  • 1964: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • 2012: Anlässlich seines 40. Todestags wurde im Jahre 2012 zum Gedenken an den ersten Gögginger Ehrenbürger Gustav Kempf in Göggingen der Gustav-Kempf-Weg angelegt.

Literatur

  • Ein Chronikblatt für Göggingens ersten Ehrenbürger. In: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Sigmaringen, vom 21. Juli 1964
  • Clemens Siebler: Kempf, Gustav, In: Baden-Württembergische Biographien Bd. 4, 2007, S. 178–180 (Digitalisat).
  • Carmen Ziwes: Ein begnadeter Priester, Erzieher und Lehrer – Der Gögginger Ehrenbürger Gustav Kempf. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, Bd. 53/54, 2017/2018, S. 271–294.

Einzelnachweise

  1. „Diese seltene Auszeichnung erfolgt in dankbarer Würdigung der großen Verdienste des Jubilars um die geistig-kulturelle Förderung seines Heimatdorfes in Sonderheit für seine Gestaltung des Gemeindewappens, für seine mit persönlichen Schenkungen verbundene kunstverständige Erneuerung und Ausschmückung der Dorfkirche, für seine maßgebliche Mitwirkung bei der Erstellung eines würdigen Kriegerdenkmals und eines formschönen Dorfbrunnens, für seine pietätvolle Pflege dörflichen Brauchtums, und insgesamt seine bei jeder Gelegenheit bekundete wahre Heimatliebe.“ Zitat aus Gustav Kempf wird Gögginger Ehrenbürger vom 22. Juli 1964.
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