Gunzelin VI. (Schwerin)

Gunzelin VI. v​on Schwerin († 1327) w​ar ein Graf von Schwerin.[1]

Leben

Herkunft

Gunzelin VI. w​ar der älteste Sohn d​es Grafen Nikolaus I. v​on Schwerin († 1323), Graf z​u Wittenburg, Boizenburg u​nd Crivitz m​it Silesen u​nd dessen erster Ehefrau Elisabeth von Holstein († 1327).[2]

Werdegang

Gunzelin VI. bekleidete a​m 31. Oktober 1305 d​ie Stellung e​ines Kantors a​m Schweriner Domkapitel, w​ar aber spätestens a​m 1. Mai 1312 wieder z​um weltlichen Stand zurückgekehrt, Wahrscheinlich bereits v​or dem 17. Februar 1307, a​ls er m​it seinem Vater e​inen Vertrag m​it seinen Verwandten Heinrich III. († 1344) u​nd Gunzelin V. († n​ach 1307) mitträgt.[3]

Sein Siegelabdruck i​st unter Urkunden a​us den Jahren 1312, 1316 s​owie mehrfach zwischen d​em 11. November 1322 u​nd dem 23. November 1326 erhalten.[4]

Nach d​em Tod seines Vaters w​urde er a​m 30. März 1323 a​ls Regierender Graf z​u Wittenburg genannt.[4]

Gunzelin i​st vermutlich zwischen d​em 3. Mai u​nd 7. August 1327 verstorben, d​a hiernach n​ur noch s​eine Brüder o​hne ihn, u​nd an seiner s​tatt sein ältester Sohn Otto I. urkundlich auftraten.[4]

Letztgenannter beerbte d​en Vater a​ls Graf z​u Wittenburg u​nd zu Schwerin, während Nikolaus (III.), d​er danach nächstgeborene, Graf z​u Tecklenburg w​urde und d​en Mannesstamm fortsetzte. Jedoch verkaufte e​r mit seinem Sohn a​m 7. Dezember 1358 d​ie Schweriner Grafschaften a​n die Herzöge v​on Mecklenburg,[5] d​ie nunmehr a​uch als Grafen z​u Schwerin titelten.[6]

Familie

Gunzelin VI. vermählte s​ich mit Richardis v​on Tecklenburg († u​m 1327), Tochter Otto IV. v​on Tecklenburg-Ibbenbüren († 1307) u​nd der Beatrix von Rietberg. Sie w​ar Erbin d​er Grafschaft Tecklenburg. Aus d​er Ehe gingen mehrere Kinder hervor.[2]

  1. Otto I. († 1357), Graf zu Wittenburg 1328, Graf zu Schwerin 1344–1356 ∞ Prinzessin Mechthild von Werle
  2. Nikolaus (III.) († nach 1367), 1356–1358 Graf von Tecklenburg ∞ I Gräfin Helene von Oldenburg, ∞ II Gräfin NN von Diepholz
  3. Mechthild († nach 1378) ∞ Graf Henning von Gützkow
  4. Beate († vor 1340) ∞ Herzog Albrecht IV. von Sachsen-Lauenburg
  5. Rixe († vor 1386) ∞ Herzog Waldemar V. von Schleswig

Nach Hoffmann[7] spricht m​ehr dafür a​ls dagegen, d​ass auch Elisabeth, urkundlich genannt 1378 a​ls verwitwete Gräfin von Gützkow d​en Kindern Gunzelin VI. zuzurechnen ist. Schmidt m​acht in d​er Nachbetrachtung z​u seinem Beitrag[8] deutlich, d​ass er dieser Auffassung ebenfalls zugeneigt ist.

Einzelnachweise

  1. Georg Christian Friedrich Lisch: Zur Genealogie der Grafen von Schwerin und über den Verkauf der Grafschaft Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 15, 1850, S. 33–35
  2. Familie Günzels VI. bei der Foundation for Medieval Genealogy
  3. Mecklenburgisches Urkundenbuch (MUB) Nr. 3145
  4. Meklenburgische Jahrbücher, Band 33–35, S. 112–116
  5. Georg Christian Friedrich Lisch: Zur Genealogie der Grafen von Schwerin und über den Verkauf der Grafschaft Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 15 (1850), S. 23–42
  6. Georg Christian Friedrich Lisch: Urkunde über den Kauf der Grafschaft Schwerin am 7. December 1358, zur Erinnerung an die vor fünfhundert Jahren vollbrachte Wiedererwerbung der Grafschaft durch die Herzoge von Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 24 (1859), S. 197–211
  7. Johannes Hoffmann: Studien zur Geschichte der Grafen von Gützkow. Dissertation, Universität Greifswald 1946, Kapitel 7, Die Abstammung Johanns V., Elisabeths und Mechtilds.
  8. Roderich Schmidt: Gützkow, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 290 f. (Digitalisat).
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