Guilly d’Herbemont

Guilly d’Herbemont (* 25. Juni 1888 in Brüssel; † 28. Februar 1980) gilt als Erfinderin des Weißen Langstocks für Blinde und Sehbehinderte, dessen Handhabung im Zuge eines Orientierungs- und Mobilitätstrainings erlernt wird.

Guilly d’Herbemont war die Tochter einer Belgierin und eines Franzosen. Schon als Kind lebte sie abwechselnd in Brüssel und Paris. Anscheinend wirkte sie später in Paris als Musikerin und Schriftstellerin. Ihr fiel auf, dass Blinde auf den Straßen in Paris durch die Motorisierung des Verkehrs zunehmend gefährdet waren. Die Polizei in Frankreich verwendete damals weiße Signalstöcke, um den Verkehr zu regeln und Autos anzuhalten. Guilly d’Herbemont hatte den Einfall, die Farbe Weiß bzw. weiß gestrichene Stöcke sehbehinderten und blinden Verkehrsteilnehmern zur Verfügung zu stellen, um auf sich aufmerksam zu machen. Am 7. Februar 1931 präsentierte sie dieselben im Beisein mehrerer französischer Minister der Öffentlichkeit – der Tag, der als Geburtsstunde des Weißen Blindenlangstocks gilt.

In den Jahren 1944–1945 wurde der Weiße Langstock von Richard Edwin Hoover weiterentwickelt und ein Schulungsprogramm für den Umgang mit dem Stock erprobt. Jährlich wird am internationalen Tag des weißen Stockes, dem 15. Oktober, der von den Vereinten Nationen 1969 ausgerufen wurde, auf die hilfreiche Entwicklung der Französin aus Courcelles-sur-Viosne bei Paris hingewiesen.

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