Großsteingrab Reinfeld
Das Großsteingrab Reinfeld ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Reinfeld (Holstein) im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Das Grab trägt die Sprockhoff-Nummer 286 und die Fundplatznummer Reinfeld LA 3. Es wurde 1919 von Friedrich Knorr und nochmals 1936 von Fritz Tischler archäologisch untersucht. Anschließend erfolgte eine Restaurierung.
Großsteingrab Reinfeld | |||
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Das Großsteingrab Reinfeld | |||
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Koordinaten | 53° 50′ 42,3″ N, 10° 28′ 54,9″ O | ||
Ort | Reinfeld (Holstein), Schleswig-Holstein, Deutschland | ||
Entstehung | 3500 bis 2800 v. Chr. | ||
Sprockhoff-Nr. | 286 |
Lage
Das Grab befindet sich nördlich von Reinfeld am Rand eines Waldstücks. Es steht auf einer Geländekuppe ist über einen Weg erreichbar.
Beschreibung
Die Anlage besitzt eine ost-westlich orientierte Grabkammer. Die Länge beträgt außen 5,5 m und innen 3,8 m, die Breite außen 2,5 m und innen 1,2 m. Bei den Grabungen wurden vier Wandsteine an der nördlichen und zwei an der südlichen Langseite sowie je ein Abschlussstein an den Schmalseiten festgestellt. Drei Decksteine waren ins Innere der Kammer gestürzt. Sie wurden bei der Restaurierung wieder auf die Wandsteine aufgesetzt. Östlich der Kammer lagen zwei Steine, die sich nicht sicher zuordnen ließen. Die Zwischenräume der Wandsteine waren ursprünglich mit Trockenmauerwerk aus gespaltenen Steinen verfüllt. Hiervon konnte Tischler noch Reste zwischen den beiden östlichsten Steinen der Nordseite feststellen. Das Kammerpflaster bestand aus zwei Schichten. Auf dem gewachsenen Boden lag zunächst eine Schicht aus Steinplatten. Zwischen Boden und Steinplatten wurden vereinzelt gebrannte Feuerstein-Stücke angetroffen. Darüber folgte eine etwa 30 cm dicke Schicht aus lehmigem Sand, der zum Teil mit gespaltenen Steinen durchsetzt war. Darüber folgte eine 40 cm starke Verfüllung aus humosem Erdreich. Wo sich der ursprüngliche Zugang zur Kammer befunden hat, ist unklar. Somit ist auch der genaue Grabtyp nicht sicher zu bestimmen. Aufgrund der Größe der Kammer und der Anzahl der Wandsteine muss es sich entweder um einen Großdolmen oder ein Ganggrab gehandelt haben.
Bestattungsreste oder Beigaben wurden bei den Grabungen nicht angetroffen. Angeblich wurden aber irgendwann vor 1921 zwei Keramikgefäße geborgen und ins Museum vaterländischer Alterthümer nach Kiel verbracht. Entsprechende Aktenvermerke fehlen allerdings.
Das Grab in regionalen Sagen
Nach einer Sage war das Grab die Wohnung eines Riesen. Dieser ging eines Tages nach Nütschau und wurde von einem anderen Riesen erschlagen.
Literatur
- Martin Clasen: Zwischen Lübeck und dem Limes. Nordstormarnsches Heimatbuch. Möller, Rendsburg 1952.
- Hans Hingst: Vorgeschichte des Kreises Stormarn (= Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein. Band 5). Wachholtz, Neumünster 1959, S. 379.
- Gustav Schwantes: Steinzeitliches aus Storman. In: Constantin Bock von Wülfingen und Walter Frahm (Hrsg.): Stormarn. Der Lebensraum zwischen Hamburg und Lübeck. Eine Landes- und Volkskunde. Hartung, Hamburg 1938, S. 112.
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 1: Schleswig-Holstein. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1966, S. 78.
Weblinks
- The Megalithic Portal: Reinfeld Steingrab