Greguería

Greguería i​st eine Kleinform d​er spanischen Literatur.

Abgeleitet ist der Terminus von spanisch griego, hier im Sinne von „unverständliches Zeug“. Die Greguería wurde von Ramón Gómez de la Serna (1888–1963) erfunden, benannt und nach eigener Aussage von 1910 an verbreitet. Er stellte die Formel auf: „Greguería = Humor + Metapher“. An anderer Stelle nennt er sie „Kurzgedanken“. Zu ihrer formalen Bestimmung gehören die extreme Kürze, die Prosa, die Unabhängigkeit von einem Kontext, eine nicht diskursive Aussage. Der intendierte Effekt ist der Ausdruck einer überraschend neuen Perspektive, eine oft humoristische Pointierung. Die Greguería ist gattungsmäßig verwandt mit der Metapher, dem Aphorismus und der Maxime.

Helmich stellt d​ie Greguería i​n die Tradition e​ines impressionistischen Metaphernaphorismus. Das Wortspiel (gelegentlich a​uch der Kalauer) i​st ein besonderes charakteristisches sprachliches Darstellungsmittel („la liebre e​s libre“). Dabei w​ird dem sprachlichen Zufall, ähnlich w​ie bei d​er konkreten Dichtung, e​ine Erkenntnisfunktion zugebilligt, i​ndem er hinter d​em Chaos d​er Einzeldinge e​ine tiefere Wirklichkeit aufspüren soll. In d​er Greguería k​ann man e​inen Vorläufer surrealistischer Stilmittel s​ehen (z. B. „el grillo m​ide las pulsaciones d​e la noche“).

Literatur

  • Ramón Gómez de la Serna: Greguerías. Ausgewählt und übertragen von Marlene Mies. Limes, Wiesbaden 1958.
  • Ramón Gómez de la Serna: Ismos. Guadarrama, Madrid 1975, ISBN 84-250-0197-8.
  • Werner Helmich: Ideología literaria y visión del mundo en las greguerías de Ramón Gómez de la Serna. In: Iberoromania 16, Niemeyer, Tübingen 1982, ISSN 0019-0993, S. 54–83.
  • Nigel Dennis: Studies on Ramón Gómez de la Serna. Dovehouse, Ottawa 1988, ISBN 0-919473-85-7.
  • Ramón Gómez de la Serna: Greguerías – die poetische Ader der Dinge. Ausgewählt und übersetzt von Rudolf Wittkopf. (Straelener Manuskript, 11). Straelener-Manuskript-Verlag, Straelen 1994, ISBN 3-89107-037-3.
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