Gregor Hauser

Gregor Hauser (* u​m 1470 i​n Stetten a​m kalten Markt; † 20. September 1520 i​n Wien) w​ar ein deutsch-österreichischer Architekt u​nd Steinmetz u​nd ab 1515 Dombaumeister d​es Wiener Stephansdoms.

Leben

Geboren w​urde Gregor Hauser w​ohl um 1470 a​uf Burg Stetten (Stedin) d​er Herrschaft Hausen b​ei Sigmaringen, Johannes Cuspinian n​ennt Freiburg i​m Breisgau a​ls seinen Herkunftsort,[1] w​o er s​eine Ausbildung a​m Bau d​es 1513 fertiggestellten Münsterchores erfahren hatte. In Wien zunächst Parlier d​er Dombauhütte, t​rat Hauser 1515 d​ie Nachfolge d​es inzwischen verstorbenen Anton Pilgram an, dessen Witwe Dorothea e​r heiratete. In seinem Testament bedachte e​r auch seinen Schwager Hannsen Kirchmann v​on Freiburg m​it seinem goldenen Siegelring u​nd einem Harnisch (gulden phetschad r​ing und harnaß) s​owie fünf Pfund Pfennigen.

Werk

Noch als Parlier unter Pilgram führte Gregor Hauser die technisch komplizierten Wiederherstellungsarbeiten am Südturmhelm aus, die durch einen erneuten Blitzschlag notwendig geworden waren.[2] Da sich Hausers Meisterzeichen und Besitzvermerk auf zwei Kopien der Pläne für den unvollendeten Nordturm findet,[3] hatte er sich offensichtlich mit der Möglichkeit auseinandergesetzt, den Nordturm weiterzubauen, doch wurden die Arbeiten an ihm nicht wieder aufgenommen. Zusammen mit Michael Tichter erstellte er im Stephansdom die Balustrade des Friedrichsgrabs, und auch der Treppenaufgang zur Pilgramkanzel, deren technische Zeichnung erhalten ist, dürfte von ihm ausgeführt worden sein. In der Kirche Maria am Gestade in Wien geht die 1515 datierte Westempore auf seinen (erhaltenen) Entwurf zurück. Noch im September 1520, nur wenige Wochen vor seinem Tod, wurde Hauser von der Stadt Krems zur Begutachtung des Neubauprojekts der Stadtpfarrkirche St. Veit eingeladen.[4]

Einzelnachweise

  1. Richard Perger: Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelalter. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 23, 1970, S. 90f.
  2. Johann Josef Böker: Der Wiener Stephansdom, Architektur als Sinnbild für das Haus Österreich, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2007, S. 316.
  3. Hans Koepf: Die gotischen Planrisse der Wiener Sammlungen. Böhlau-Verlag, Wien 1969, S. 4.
  4. Hermann Göhler: Beiträge zur Geschichte des Nordturmes von St. Stephan in Wien. In: Unsere Heimat. Zeitschrift des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, NF 6, 1933, S. 252
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