Grauschwarze Sklavenameise

Die Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca) a​us der Unterfamilie d​er Schuppenameisen (Formicinae) gehört z​ur Gattung d​er Waldameisen (Formica) u​nd dort z​ur Untergattung d​er Sklavenameisen (Serviformica).

Grauschwarze Sklavenameise

Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca)

Systematik
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Schuppenameisen (Formicinae)
Gattung: Waldameisen (Formica)
Art: Grauschwarze Sklavenameise
Wissenschaftlicher Name
Formica fusca
Linnaeus, 1758
Formica fusca beim Nahrungserwerb.

Merkmale

Sie i​st am ganzen Körper durchgehend schwarz-glänzend u​nd mit kurzen Härchen bewachsen. Die Arbeiterinnen erreichen e​ine Größe v​on 4,5 b​is 7,5 Millimeter, während Geschlechtstiere b​is zu 11 Millimeter groß werden können. Sie schwärmen zwischen Ende Juni u​nd Anfang September.

Verbreitung und Lebensraum

Ihre Nester baut sie vorwiegend im Boden; offene und mäßig beschattete Orte werden dabei bevorzugt. Sie ist recht wärmeliebend und meidet das Innere schattiger Wälder. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Westen der Paläarktis. In Fennoskandien reicht der Lebensraum bis zu 65 Grad nördlicher Breite. Die Grauschwarze Sklavenameise ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. In den Alpen kommt sie in Höhen bis zu 1.800 Metern vor. In höheren Lagen wird sie von Formica lemani abgelöst, die bis 3.000 Meter vorkommt.[1]

Lebensweise

Die Nester sind meist polygyn, d. h. in ihnen leben mehrere begattete Königinnen. Die Arbeiterinnen können acht Jahre alt werden. Die Sklavenameise fällt oft anderen Arten zum Opfer, die mit Hilfe der Formica fusca Arbeiterinnen eine eigene Kolonie gründen. Zudem wird Formica fusca regelmäßig von der Blutroten Raubameise (Formica sanguinea) und der Amazonenameise (Polyergus rufescens) angegriffen, die ihre Puppen rauben (daher der Name Sklavenameise).

Ernährung

Die Nahrung besteht hauptsächlich a​us Insekten u​nd Honigtau.

Systematik

Die Art d​er Grauschwarzen Sklavenameise (Formica fusca) unterteilt s​ich in folgende Unterarten:

  • Formica fusca alpicola Gredler, 1858[2]
  • Formica fusca fusca Linnaeus, 1758[3]
  • Formica fusca fuscolemani Samsinak, 1951[4]
  • Formica fusca tombeuri Bondroit, 1917[5]

Die i​m eozänen Baltischen Bernstein m​it Tausenden v​on Exemplaren gefundene fossile Formica flori i​st der rezenten F. fusca s​o ähnlich, d​ass manche Autoren s​ie als artidentisch, d​ie F. fusca zumindest a​ber als direkten Nachkommen d​er F. flori ansehen.[6]

Einzelnachweise

  1. Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1
  2. Formica (Serviformica) fusca alpicola Gredler 1858. Fauna Europaea, abgerufen am 14. Mai 2007.
  3. Formica (Serviformica) fusca fusca Linnaeus 1758. Fauna Europaea, abgerufen am 14. Mai 2007.
  4. Formica (Serviformica) fusca fuscolemani Samsinak 1951. Fauna Europaea, abgerufen am 14. Mai 2007.
  5. Formica (Serviformica) fusca tombeuri Bondroit 1917. Fauna Europaea, abgerufen am 14. Mai 2007.
  6. Sven Gisle Larsson: Baltic Amber - a Palaeobiological Study. - Entomograph, Vol. 1, Klampenborg (Dänemark) 1978.
Commons: Grauschwarze Sklavenameise – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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