Grabmal des Justus Ludwig Heinrich Schlemm
Das Grabmal des Justus Ludwig Heinrich Schlemm und dessen Ehefrau Catharina Sophie Schlemm, geborene Höcker, ist unter den insgesamt 171 erhaltenen denkmalgeschützten Grabmälern auf dem ehemaligen Neustädter Friedhof in Hannover eines der monumentalsten. Das prunkvolle, aus Sandstein gehauene klassizistische Grabmal ähnelt einem riesigen Sarkophag unter einem Baldachin. Auf einer Sockelplatte ruht ein Scheinsarkophag mit einem dekorativen Bahrtuch, das zwischen kannelierten Pfeilern von einem mächtigen, mehrstufigen Aufbau überdeckt wird.[1]
Die Familie Schlemm
Justus Ludwig Heinrich Schlemm wurde 1725 in Sankt Andreasberg im Harz geboren, wo sein Vater mit dem Abbau von Silber und mit der Clausthaler Münzstätte in Verbindung stand.[1] Er ist verwandt mit dem in Clausthal wirkenden Münzmeister und Münzdirektor Johann Wilhelm Schlemm.[2]
Da die Clausthaler Münze unter der Oberhoheit der Welfen stand, hatte Schlemm schon in seiner Jugend Umgang mit Hofbeamten des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover.[1]
Schlemm wurde später kurfürstlicher Kammersekretär und Kammermeister. In dieser Position oblag ihm unter anderem die Aufsicht über die fürstliche Vorrats- und Schatzkammer.[1]
Mit seiner aus der Familie Höcker stammenden Ehefrau Catharina Sophie (1744–1794) hatte Schlemm (gestorben 1770) zehn das Ehepaar überlebende Kinder, die ihren Eltern das mächtige Grabmal stifteten.[1]
Einzelnachweise
- Silke Beck, Nadine Köpper, Claudia Wollkopf (Red.), Angelika Weißmann (Text): Ein Spaziergang zu bedeutenden Grabmalen ... Justus Ludwig Heinrich Schlemm und Ehefrau Catharina Sophie Schlemm, geb. Höcker, in dies.: Der ehemalige Neustädter Friedhof. Ein Gartendenkmal von stadtgeschichtlicher Bedeutung, Broschüre mit Erläuterungen und Faltplan, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover - Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: Qubus media (Druck), 2021, v. a. S. 41; als PDF-Dokument von der Seite hannover.de
- Gustav Heyse: Beiträge zur Kenntniss des Harzes, seiner Geschichte, Literatur und seines Münzwesens. Eine Reihe von Abhandlungen, 2., sehr vermehrte Ausgabe, Aschersleben [u. a.]: Schnock, 1874, S. 112; Google-Books