Goutte d’Eau

Goutte d’eau – a c​hild support network (GEcsn) o​der Damnok Toek (Khmer für «Tropfen Wasser») i​st eine Schweizer Stiftung, d​ie 1999 gegründet w​urde und d​ie Einrichtungen, w​ie Drop-ins (Anlaufstellen), Unterkünfte u​nd Heime für obdachlose u​nd hilfsbedürftige Kinder u​nd Jugendliche i​n Kambodscha finanziert u​nd unterstützt. Die Stiftung h​at gemeinnützigen Charakter, i​st nicht gewinnorientiert u​nd verfolgt keinerlei Erwerbszweck.[1] Die Stiftung finanziert s​ich durch Spenden u​nd Fundraising.

Zielgruppe sind Opfer von Menschenhandel, Kinder und Jugendliche, die ihren Unterhalt auf der Straße verdienen, bzw. auf der Straße leben, junge Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, die drogenabhängig sind oder Kinder, die Opfer von Ausbeutung oder sexuellem Missbrauch sind.[2] Die Stiftung betreibt entsprechende Zentren in Neak Loeung (1997), Poipet (1999), Phnom Penh (2003) und in Kep (2016). Ziel der Zentren ist neben der Versorgung mit Nahrung, Unterkunft und ärztlicher Hilfe auch die berufliche Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Das einheimische Personal wird dabei auch von qualifiziertem Personal aus dem Ausland unterstützt.

Projekte

1997 w​urde in Neak Loeung i​n der Provinz Prey Veng i​n Kooperation m​it dem Ministry o​f Social Affairs, Vocational Training a​nd Youth (MOSVY) d​as erste Projekt gegründet.[3] Zwei Jahre später folgte a​uf Anfrage d​es kambodschanischen Sozialministeriums e​in weiteres Projekt i​n Poipet. Beides s​ind Orte, w​o Kinder d​urch Kinderhandel, Ausbeutung u​nd Prostitution besonders gefährdet sind.

Heute arbeitet Damnok Toek (Name v​on Goutte d’eau i​n Kambodscha) a​n vier verschiedenen Standorten u​nd betreut r​und 1000 Kinder täglich.

Im Jahr 2009 w​urde Goutte d’eau/Schweiz z​u Goutte d’eau – a c​hild support network (GEcsn), u​m mit anderen Organisationen, d​ie gleiche Ziele verfolgten, i​n einem Netzwerkverbund zusammenzuarbeiten u​nd vor allem, u​m vereint d​en Kinderhandel zwischen Kambodscha u​nd Thailand wirksamer bekämpfen z​u können. GEcsn g​ibt seinen Partnern technische u​nd finanzielle Unterstützung, u​m so d​en am meisten marginalisierten u​nd gefährdete Kindern Kambodschas besser helfen z​u können.

Zu Beginn seiner Gründung arbeitete Goutte d’eau in Kambodscha für Strassenkinder und ihre Familien, erweiterte den Fokus dann auf die Bekämpfung des Kinderhandels und schliesslich auf Kinder mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung, da für sie keinerlei Hilfsprogramme vorhanden waren. Im Jahre 2003 wurde in Phnom Penh ein Heim für behinderte Kinder gegründet und im Jahre 2016 folgte als Nachfolgeprojekt die Kep Farm. Sie beherbergt geistig schwer beeinträchtige junge Menschen und bietet ihnen geschützte Arbeitsplätze – ein wichtiges Element zur sozialen Eingliederung. Die Kep Farm darf als Pionierprojekt in Kambodscha gelten, da es hier bis anhin keine Langzeitheime mit Therapie- und Arbeitsplätzen für geistig Schwerbehinderte gab. Im Jahre 2018 folgte der Aufbau eines Kompetenzzentrums für Behinderte in Neak Loeung, wo sowohl behinderte Kinder aus dem Neak Loeung Center als auch Kinder aus der Umgebung therapeutisch betreut und gefördert werden.

Gesellschaftlicher Hintergrund

Kambodscha befindet sich politisch und wirtschaftlich nach den jahrzehntelangen Konflikten immer noch im Wiederaufbau. Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage in den letzten Jahren verbessert, aber 80 % der Menschen leben auf dem Land und sind sehr arm. In letzter Zeit verschlechterte sich die Situation durch die unsichere politische Lage in Thailand zusätzlich, und der Kinderhandel nahm wieder zu. Armut, Migration, familiäre Probleme und Gewalt machen viele Kinder obdachlos. Sie sind besonders gefährdet, Opfer des Kinderhandels zu werden. Hinzu kommt der immer stärker werdende Einfluss Chinas, welcher besonders minderbemittelte Familien trifft, deren kleine Geschäfte nicht mehr konkurrenzfähig sind. Dies alles sind Gründe, weshalb es die Arbeit von Goutte d’eau weiterhin braucht, um gefährdeten Kindern mittels Bildung eine Chance zu geben, aus der Armut zu entkommen und später ein selbstständiges Leben führen zu können.

Einzelnachweise

  1. Goutte d'eau - a child support network, Stiftung Schweiz, abgerufen am 23. Oktober 2020
  2. Damnok Toek, abgerufen am 23. Oktober 2020
  3. Damnok Toek End Slavery Now, abgerufen am 23. Oktober 2020
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