Gottlieb von Huber
Gottlieb Karl Huber, ab 1867 von Huber[1], (* 6. April 1817 in Ludwigsburg; † 6. Dezember 1882 in Heilbronn) war Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Huber wurde als Sohn des Sekretärs des Herzogs Paul von Württemberg geboren. Er besuchte das Gymnasium und die polytechnische Schule in Ludwigsburg und die Universitäten Tübingen und Heidelberg. Er studierte erst Mathematik und Astronomie, später Rechtswissenschaften. Während seines Studiums wurde er 1836 Mitglied der Burschenschaft Giovannia Tübingen und 1837 der Burschenschaft Germania Tübingen. 1840 bestand er die Erste und 1842 die Zweite Staatsprüfung. Nach Reisen durch Italien, Frankreich, England und Skandinavien wurde er 1842 im Richterdienst angestellt. 1842 wurde er Obergerichtsaktuar in Langenburg, 1846 Assessor beim Gerichtshof in Esslingen, später beim Gerichtshof in Ulm, 1851 Oberjustizrat beim Kriminalsenat des Gerichtshofes in Ulm, 1865 Rat beim Zivilsenat des Obertribunals in Stuttgart, 1865 Mitglied des Oberhandelsgerichts in Stuttgart, 1867 Generalstaatsanwalt, 1868 Direktor des Kreisgerichtshofs in Heilbronn, daneben ab 1871 Mitglied des Württembergischen Staatsgerichtshofs. Von 1879 bis 1882 war er dann Präsident des Landgerichts Heilbronn.
Von 1875 bis 1878 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Württemberg 3 (Heilbronn, Besigheim, Brackenheim, Neckarsulm) und die Nationalliberale Partei, welche in Württemberg als Deutsche Partei auftrat. Dabei gewann er am 23. September 1875 eine Nachwahl für den verstorbenen Abgeordneten Friedrich Eduard Mayer.[2]
Huber war Komtur des Ordens der Württembergischen Krone, Komtur 2. Klasse des Friedrichs-Ordens und von 1872 bis 1874 Vorstand der Harmonie-Gesellschaft in Heilbronn.
Er war ab 1870 mit Marie Bläß verheiratet, einer Tochter des Heilbronner Bleiweißproduzenten Bläß. Der Ehe entstammten ein Sohn und eine Tochter.[3]
Einzelnachweise
- Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg, Stuttgart 1873, S. 56.
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 237.
- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung, Archivsignatur ZS-12735.
Literatur
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 405 (mit Bild).
- Bernd Haunfelder: Die liberalen Abgeordneten des deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06614-9, S. 211–212.
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917, S. 88.
- Max Schwarz: MdR. Biographisches Handbuch der Reichstage. Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1965, S. 356.
Weblinks
- Gottlieb von Huber in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Gottlieb von Huber. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)