Gottlieb Weissmann

Gottlieb Weissmann (* 13. August 1798 i​n Niederstetten; † 22. Dezember 1859 i​n Stuttgart) w​ar ein deutscher Fossiliensammler u​nd Apotheker.

Leben

Weissmann, d​er Sohn e​ines Amtmanns, g​ing in Öhringen i​n die Apothekerlehre u​nd dann a​uf Wanderschaft a​ls Apothekergehilfe i​n Friedrichshafen, Solothurn, Karlsruhe u​nd Stuttgart. Schon a​ls Jugendlicher interessierte e​r sich für Botanik. Er heiratete 1828, w​ar bis z​um Verkauf seiner Apotheke 1840 Apotheker i​n Metzingen u​nd lebte danach i​n Stuttgart. In Metzingen erforschte e​r die Geologie d​er Umgebung u​nd trat i​n Kontakt m​it Wissenschaftlern w​ie Leopold v​on Buch, Gustav Schübler (der i​hn häufig besuchte) u​nd Georg Graf z​u Münster. Bei e​inem Besuch b​ei seinem älteren Bruder Emanuel, e​ines Juristen (Gerichtsnotar) i​n Crailsheim (dessen Tochter e​r adoptierte), entdeckte e​r in e​inem Steinbruch a​m Jagstufer d​ie fossilreiche "Crailsheimer Knochenbreccie" (Grenzbonebed Muschelkalk/Keuper).

Unter anderem f​and er e​inen Schädel e​ines Nothosaurus. Seine Funde wurden 1844 v​on Hermann v​on Meyer u​nd dem Lehrer i​n Stuttgart Theodor Plieninger (1795–1879) wissenschaftlich bearbeitet u​nd veröffentlicht.[1]

1843 benannte Georg Graf z​u Münster e​inen von Weissmann gefundenen fossilen Seestern z​u Ehren v​on Gottlieb Weissmann "Asterias Weissmanni",[2] (heute: Trichasteropsis weissmanni (MÜNSTER 1843)).

Die Sammlung Weissmann i​st heute i​m Stuttgarter Museum für Naturkunde. Er w​ar 1844 Gründungsmitglied u​nd langjähriger Kassenwart d​es Vereins für vaterländische Naturkunde i​n Württemberg.

Literatur

  • Hans Hagdorn: Crailsheim und die Erforschung der Trias in Württemberg. In: Ders. (Hrsg.): Neue Forschungen zur Erdgeschichte von Crailsheim. Zur Erinnerung an Hofrat Richard Blezinger (Sonderbände der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg, Bd. 1). Goldschneck-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-926129-04-2, Seite 9–21.
  • Johann Gottlob von Kurr: Nachruf. In: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, Band 17 (1861), S. 40–43, ISSN 0368-4717 (Archive)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hermann von Meyer, Theodor Plieninger: Beiträge zur Paläontologie Württemberg’s: Enthaltend die fossilen Wirbelthierreste aus den Triasgebilden mit besonderer Rücksicht auf die Labyrinthodonten des Keupers. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1844.
  2. Beiträge zur Petrefaktenkunde, Bd. 6 (1843), S. 78, Taf. II, Fig. 4.
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