Gottfried Niemann

Gottfried Niemann (* 28. Januar 1882 i​n Berlin; † 1945 i​n Picher) w​ar ein deutscher Landschaftsmaler, Kunsthistoriker, Musikwissenschaftler s​owie Komponist.

Leben

Gottfried Niemann w​ar ein Sohn d​es Opernsängers Albert Niemann (1831–1917) u​nd dessen zweiter Ehefrau, d​er Schauspielerin Hedwig Raabe (1844–1905).[1]

Niemann studierte a​n den Universitäten Leipzig u​nd Berlin Kunstgeschichte u​nd promovierte 1905 z​um Dr. phil. Anschließend studierte e​r Malerei b​ei Gotthardt Kuehl a​n der Akademie i​n Dresden u​nd bei Hermann Groeber i​n München. Niemann w​ar zunächst i​n Berlin, München u​nd Garmisch-Partenkirchen tätig. Seine i​n den Landschaften Bayerns verorteten Werke brachten i​hm in d​er Literatur d​en Titel Alpenmaler. Studienreisen führten i​hn ins Engadin u​nd nach Norwegen. Er w​ar Mitglied i​m Reichsverband bildender Künstler Deutschlands u​nd im Münchner Künstlerbund Die Unabhängigen. Nach d​em Kriegsdienst i​m Ersten Weltkrieg w​urde er Anfang d​er 1920er Jahre d​ann im mecklenburgischen Wustrow a​uf dem Fischland sesshaft.[2] Neben d​er Malerei betätigte e​r sich a​ls Kunstwissenschaftler u​nd als Komponist. Er schrieb Suiten für Violine u​nd Klavier, Klavierstücke u​nd Lieder n​ach eigenen Texten. Zum Ende d​es Zweiten Weltkrieges verlieren s​ich die Spuren Gottfried Niemanns.[3]

Der Pädiater Albert Niemann (1880–1921) w​ar sein Bruder. Der Sänger u​nd Maler Oscar Niemann (1860–1893) w​ar sein Halbbruder a​us der ersten Ehe seines Vaters m​it der Schauspielerin Marie Seebach.

Werke (Auswahl)

Maler

Alpenregion

  • Sonnenaufgang Zugspitze, (1920)
  • Winterliche Partnach-Klamm mit Eisvorhang, (1922)
  • alpine Landschaft mit Gebirgsmassiv, (1927)
  • Blick auf den Königssee, (1927)
  • Wintertag am Karwendelgebirge, (1927)
  • Hintersee, (1929)
  • Egern am Tegernsee, (1933)
  • Aus Alt-Partenkirchen, (1938)

Ostseeküste

  • Ostseebad Ahrenshoop, (1931)
  • Rauhreif, (1931)[4]
  • Wustrow auf dem Fischland, (um 1933)
  • Herbstabend auf dem Fischland, (1935)[2]

Autor

  • Richard Wagner und Arnold Böcklin oder Über das Wesen von Landschaft und Musik. Zeitler, Leipzig 1904
  • Die Dialogliteratur der Reformationszeit nach ihrer Entstehung und Entwicklung. Eine literarhistorische Studie. Voigtländer, Leipzig 1905
  • Grillenfang oder Agonie des Chamäleons. Piersons, Dresden 1907
  • Einführung in die bildende Kunst: Anleitung zum Betrachten von Kunstwerken. Herder, Freiburg i. B. 1928

Aufsätze:

  • Albert Niemanns Verhältnis zur Musik: zu des Künstlers 100. Geburtstag am 15. Januar 1931. In: Die Musik. Band 24, 1931, S. 350–351
  • Rettet die Heimat! (1933), Erntesegen mecklenburgischer Erde (1935) und Vogelgeschichten aus meinem Garten (1936) in den Mecklenburgischen Monatsheften

Literatur

  • Niemann, Gottfried. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 467.
  • Niemann, Gottfried. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 481.
  • Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2, S. 136.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7074.
  • Allgemeines Künstlerlexikon: Bio-bibliographischer Index A–Z. Band 7, Saur, München (u. a.) 2008, ISBN 978-3-598-24562-6, S. 328.

Einzelnachweise

  1. Marion Brück: Niemann, Albert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 230 f. (Digitalisat).
  2. Abbildung und Aufsatz: Erntesegen mecklenburgischer Erde. In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 11, 1935, Nr. 125, S. 239 (Digitalisat, PDF)
  3. Zum Todesjahr und Sterbeort Gottfried Niemanns schreiben:
    – Grete Grewolls: 1945, Picher
    – Hans Vollmer: keine Angaben
    – AKL: before 1956, ohne Ort
    – Friedrich Schulz: „soll Wustrow nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen haben.“
  4. Abbildung In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 9, 1933, Nr. 98, S. 52 (Digitalisat, PDF)
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