Gotafrid

Graf Gotafrid (auch Godofred, Gottfried) w​ar ein fränkischer Adeliger, i​m frühen 9. Jahrhundert Präfekt d​es bairischen Ostlandes u​nd in dieser Funktion a​uch Königsbote. Zur Zeit d​es Präfekten Werner w​ar Gotafrid (Unter-)Graf i​n der Grafschaft zwischen Enns u​nd Wienerwald.[1]

Gotafrid geriet m​it Reginhar, Bischof v​on Passau, über Landbesitz u​nter anderem i​n der Wachau u​nd bei St. Pölten i​n Streit. Es handelte s​ich um e​in Gebiet, d​as bereits Karl d​er Große d​em Passauer Bischof Waldrich geschenkt h​atte und d​as dem Bistum d​urch „die Grenzgrafen“ entrissen wurde. Nach inquisitorischer Feststellung d​es Sachverhaltes bestätigte König Ludwig d​er Fromme m​it der Confirmatio Ludovici Pii i​m Jahr 823 d​em Bischof d​en Besitz d​er widerrechtlich entfremdeten Güter.[2]

Dieser Streit führte möglicherweise z​ur Absetzung Gotafrids.[1] Ihm folgte spätestens 826 Graf Gerold II. a​ls Präfekt d​es Ostlandes. Eine „Passauer Fälschung“, d​ie ungefähr 150 Jahre später entstand, sollte d​as verlorene Diplom Ludwigs d​es Frommen ersetzen u​nd die d​amit erhaltenen Passauer Besitzungen sicherstellen.

Einzelnachweise

  1. Joseph Lampel: Untersuchungen und Beiträge zum Historischen Atlas von Niederösterreich. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Jahrgang 1, Wien 1902, S. 18–19 (zobodat.at [PDF]).
  2. RI I n. 778 (König Ludwig der Fromme bestätigt dem Passauer Bischof Besitz in der Wachau) auf der Website Regesta Imperii
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