Gorch-Fock-Straße (Cuxhaven)
Die Gorch-Fock-Straße in Cuxhaven-Döse ist eine ca. 0,6 km lange Straße. Sie führt in Ost-West-Richtung von der Reinekestraße bis zum Feldweg und ist durch eine Reihe von denkmalgeschützten Gebäuden der 1920er Jahre geprägt.
Nebenstraßen
Die Neben- und Anschlussstraßen wurden benannt als Reinekestraße 1904 als Privatstraße nach dem Kaufmann Adolf Reineke († 1932), Catharinenstraße 1894 nach den Vornamen der Mütter der beiden Straßenerbauer, Bernhardstraße 1872 nach dem Sohn Bernhard des Döser Landwirts und Gemeindevorstehers Peter Künnmann, Predöhlstraße 1910 nach dem Ritzebüttler Landherren Max Predöhl (1854–1923), Hamburg-Amerika-Straße 1910 nach der Reederei Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG), die hier für ihre Führungspersonen Villen bauen ließ, Hermann-Allmers-Straße 1945 nach dem Marschendichter Hermann Allmers (1821–1902) und Feldweg nach einem sehr alten Weg nach Ritzebüttel.[1]
Geschichte
Name
Die Straße von 1910 wurde 1928 benannt nach dem Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau (1880–1916), der als Gorch Fock mit vielen oft maritimen Werken (u. a. Hein Godenwind, Seefahrt ist not, Doggerbank) bekannt wurde. Zuvor hieß die Straße Helgoländer Straße. Der Rudolf-Kinau-Weg im Süderwisch wurde nach seinem Bruder, dem niederdeutschen Schriftsteller Rudolf Kinau, benannt.
Entwicklung
Nachdem 1872 Ritzebüttel und Alt-Cuxhaven vereinigt worden waren, erfolgte ein stärkerer Ausbau des Ortsgebietes in Richtung Westen. Im Bereich dieser Straße wurden in den 1920er durch das 1922 von der Arbeiterbewegung gegründete Wohnungsbauunternehmen Bauhütte Cuxhaven soziale Wohnungen gebaut. Geschäftsführer der Bauhütte war der Zweite Bürgermeister Karl Olfers (SPD), der durch die Klinkerfassaden das Stadtbild von Cuxhaven nachhaltig prägte. Heute gehören die Mehrfamilienhäuser der Siedlungsgesellschaft Cuxhaven AG.[2]
Verkehrlich wird die Straße von der Buslinie 1018 der KVG tangiert (Poststraße).
Gebäude, Anlagen (Auswahl)
An der Straße stehen zumeist zwei- und dreigeschossige, verklinkerte Gebäude der 1920er bis 1930er Jahre, mit Sattel- und Walmdächern. Die mit D gekennzeichnete Häuser stehen unter Denkmalschutz.[3]
- Nr. 2a: Mehrgeschossiges Wohnhaus mit Flachdach
- Nr. 2: Eingeschossige verputzte repräsentative Villa von um 1900 (D) mit Giebelrisalit, neoklassizistischen Bauelementen und Mansarddach
- Nr. 8: Zweigeschossiges dreiflügeliges Gebäude mit Walmdach; ehemalige Kiautschou-Kaserne der Kaiserlichen Marine von 1909, dann Reichsmarine bzw. Kriegsmarine, ab 1945 Fahrbereitschaft der Britischen Besatzungsmacht, von 1949 bis 2013 Gorch-Fock-Schule.[4]
- Nr. 10: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit prägnanten Loggien
- Nr. 12: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit Mittelrisalit und Erkern
- Nr. 14: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit Loggien
- Nr. 15: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit seitliche Giebelrisalit mit Treppengiebel
- Nr. 17: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit Loggien
- Nr. 19: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) mit Loggien und Dachhaus über dem Eingang
- Nr. 21: Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (D) in schlichterer Gestaltung
- Nr. 24 bis 28: Mehrfamilienhäuser mit Walmdächern
- Nr. 29: Zweigeschossiges Bürohaus mit Flachdach (CuxHafEn GmbH Cuxhavener Hafen Entwicklungsgesellschaft)
Nachrichtlich:
- Hermann-Allmers-Straße Nr. 35 bis 39: Dreigeschossiges Mehrfamilienhäuser (D) wie in der Gorch-Fock-Straße
- Hamburg-Amerika-Straße Nr. 4: Zweigeschossige Villa, 1941ff Sitz des Reichskriegsgerichts
- Predöhlstraße Nr. 1: Villa Deichvoigt (D)
Literatur
- Peter Bussler: Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven. Hg.: Heimatbund der Männer vom Morgenstern, 2002.
Weblinks
Einzelnachweise
- Cuxpedia: Straßen.
- Nach den Webseiten der städtischen Gesellschaft, die jedoch keine Auskünfte zur Geschichte der Häuser erteilte (2020).
- Liste der Baudenkmale in Cuxhaven
- Bürgergemeinschaft Grimmershörn um 2013: Gorch-Fock-Schule im Wandel der Zeit.