Goldstein (Adelsgeschlecht)

Die Familie von Goldstein, a​uch Gol(d)tstein, w​ar ein mitteldeutsches Adelsgeschlecht, dessen Wurzeln n​ach Unterfranken zurückreichen u​nd aus d​em ein Halle’sches Stadtgeschlecht hervorging, d​as sich 1650 d​en Adelsstand erneuern ließ. Es d​arf nicht m​it dem a​us dem Rheinland stammenden, i​n den Freiherren- bzw. Grafenstand erhobenen Adelsgeschlecht Goltstein (auch Goldstein) verwechselt werden. Ebenso i​st es z​u unterscheiden v​on dem alten, ausgestorbenen Adelsgeschlecht Goldstein d​er Stadt u​nd Landschaft Zürich.[1]

Stammwappen derer von Goldstein

Geschichte

Der Stammbaum d​er Familie lässt s​ich bis Johann (Hans) Goldstein zurückverfolgen, d​er zunächst v​on 1444 a​ls Stadtschreiber u​nd von 1466 b​is 1477 a​ls Bürgermeister v​on Kitzingen wirkte. Aus d​er Ehe seines gleichnamigen Sohnes Johann Goldstein († 1504) m​it Sophia Keller, d​ie in d​en Urkunden gelegentlich a​uch mit d​em Adelsprädikat (von Keller/Keller v​on Strandeck[2]) bezeichnet wird, g​ing der Jurist Kilian Goldstein hervor, d​er sich i​n Halle (Saale) i​m Erzstift Magdeburg niederließ u​nd 1576 d​as Rittergut Passendorf i​m Kurfürstentum Sachsen erwarb. Weitere Lehngüter kaufte d​ie Familie Goldstein z​u Beginn d​es 17. Jahrhunderts i​n Schiebelau (Marx Goldstein), 1617 i​n Dölkau u​nd 1625 i​n Hohenprießnitz. Am 18. Dezember 1650 w​urde in Wien e​ine kaiserliche Adelsrenovation für d​ie Deszendenz d​er Brüder Joachim u​nd Kilian (von) Goldstein bestätigt.

Der Kammerherr Carl Gottlob v​on Goldstein, d​er keine männlichen Leibeserben hatte, adoptierte 1761 d​en jüngsten Sohn d​es kursächsischen Landjägermeister v​on Boeltzig i​n Merseburg. Carl Wilhelm v​on Boeltzig n​ahm den Namen u​nd das Wappen d​erer von Goldstein an. Dessen Nachkommen trugen s​eit 24. Mai 1823 d​en Namen Freiherren v​on Goldstein-Berge.

Bedeutende Familienmitglieder

  • Kilian Goldstein der Ältere (auch Chilian Goltstein; * 25. März 1499 in Kitzingen; † 25. Januar 1568 in Halle (Saale)), Jurist der Reformationszeit, Sachsen-Weimarer Kanzler, Professor in Wittenberg
    • dessen Sohn Paul Goldstein (* 9. September 1532 in Wittenberg; † 1578 in Berlin), Jurist, kurbrandenburgischer Hofrat und sächsischer Rittergutsbesitzer
      • dessen Sohn Carl Goldstein (* 1570; † 14. Juni 1628 in Berlin), kursächsischer Oberst und Stiftshauptmann von Quedlinburg
        • dessen Enkel Carl Albrecht von Goldstein (* 24. November 1638 in Halle (Saale); † 15. Oktober 1683 in Hamburg), kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat und zuletzt als Geheimer Rat und Statthalter von Land Hadeln
          • dessen Sohn Carl Gottlob von Goldstein (* 16. April 1678 in Passendorf; † 28. April 1755 ebenda), Erb-, Lehns- und Gerichtsherr auf Passendorf und Angersdorf, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Hofrat, auch Oberhofmeister zu Forst und zuletzt in Merseburg
      • Joachim Goldstein (* vor 1594; † um 1630), kursächsischer Geheimer Rat und Kanzler

Wappen

Blasonierungen:[3]

  • Das Stammwappen zeigt in Rot drei im Dreipass mit den Spitzen einwärts gekehrte silberne Lilien. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine silberne Lilie zwischen zwei von Silber und Rot übereck-geteite Büffelhörnern
  • Das Wappen von 1650 zeigt in Rot ein silbernes Schildchen, darin ein roter Stern, begleitet von drei im Dreipass mit den Spitzen einwärts gekehrten gold-gebundenen silbernen Lilien. Helmzier wie Stammwappen.
Wappen derer von Goldstein genannt Boeltzig

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jean Egli: Der ausgestorbene Adel von Stadt und Landschaft Zürich, 1865 und Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz bzw. Dictionnaire historique et biographique de la Suisse. Herausgegeben mit der Empfehlung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz. 1921–1934. (Wappendarstellungen)
  2. Roland Datenbank: Familienblatt Johann Goldstein-Sophie Keller von Strandeck
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, S. 185–186
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