Gnadenkirche (Chemnitz)
Die Bornaer Gnadenkirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Chemnitzer Stadtteil Borna-Heinersdorf. Sie liegt in der Wittgensdorfer Straße 82.
Geschichte
Die Gnadenkirche gehört zu den 43 nach Typenentwürfen des Architekten Otto Bartning gebauten Notkirchen, die deutschlandweit zwischen 1946 und 1951 mit Hilfe ausländischer Spenden in einem Bauprogramm des Hilfswerkes der Evangelischen Kirchen in Deutschland (HEKD) entstanden; Spender war hier die amerikanische Sektion des Lutherischen Weltbunds. Die Grundsteinlegung fand am 11. Juni 1950 statt, die Einweihung am 29. Juli 1951. Der zunächst nur als Ansatz errichtete Turm wurde 1953/54 auf 27,5 Meter erhöht.
Seit 1992 steht die Kirche unter Denkmalschutz.
Bau und Ausstattung
Die Tragekonstruktion der Kirche besteht wie bei den übrigen Bartning-Notkirchen des Typs B aus vorgefertigten Holzbindern. Dazwischen ist eine Ausmauerung eingefügt, die mit 170.000 Abbruchziegeln aus dem zerstörten Stadtzentrum errichtet wurde. Der Bau wird durch einen chorartigen angemauerten Altarraum (und nicht wie bei vielen anderen Notkirchen dieses Typs mit einem polygonalen Abschluss) mit Rundfenstern abgeschlossen. Der Raum ist mit einem Satteldach mit innen offenem Dachstuhl gedeckt.
Das Geläut, das von außen sichtbar ist, stammt aus dem Jahr 1955.
Die Orgel auf der Empore hat 21 Register und wurde 1957 von der Firma Jehmlich installiert.
Literatur
- Georg Dehio (Begründer), Barbara Bechter u. a. (Bearbeiter): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Sachsen II; München, Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 141
Weblinks
- Webseite der Gemeinde
- Gnadenkirche (Chemnitz)
- Bartning-Werkverzeichnis der Otto Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau (OBAK)
- Bartningkirchen-Flyer der Otto Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau (OBAK) (PDF; 1,2 MB)