Glastonbury

Glastonbury
Vereinigtes Königreich

Glastonbury i​st eine Kleinstadt i​n Somerset (England) i​m Vereinigten Königreich. Die Kleinstadt i​m Distrikt Mendip h​at rund 8800 Einwohner. Sie i​st aufgrund d​er Ruinen d​er Glastonbury Abbey u​nd der Mythen u​nd Legenden u​m den nahegelegenen Hügel Glastonbury Tor bekannt, derentwegen Glastonbury d​en Anspruch erhebt, d​as sagenhafte Avalon z​u sein. Bedeutend i​st auch d​ie eisenzeitliche Pfahlbausiedlung, d​ie von Arthur Bulleid (1862–1951) u​nd Harold St George Gray (1872–1963) ausgegraben wurde.

Namensherkunft

Das George and Pilgrims Inn, eines der ältesten Gebäude der Stadt
Glastonbury Tor
Einbaum von Glastonbury

Nach Wilhelm v​on Malmesbury (um 1080/1095–1143), d​er sich a​uf Überlieferungen d​es 12. Jahrhunderts stützt, g​eht der Name Glastonbury a​uf einen gewissen Glast zurück, e​inen Sohn v​on Cas u​nd der jüngste v​on zwölf Brüdern. Er w​ar der Schweinehirt d​es Königs v​on Hirnath u​nd erreichte d​ie Insel a​uf der Suche n​ach einem entlaufenen Schwein.

Kultur

Auf e​iner Farm i​n der Nähe v​on Glastonbury findet alljährlich d​as Glastonbury Festival statt, e​in Festival für Musik u​nd darstellende Kunst, welches a​uch als britisches Woodstock-Festival beschrieben wird.

Glastonbury in Musik, Literatur, Film, Serien und Videospiel

  • Glastonbury ist indirekt in dem Gedicht And did those feet in ancient time von William Blake aus dem Vorwort zu seinem Werk Milton (1804) erwähnt. Das Gedicht ist heute mit der Musik von Hubert Parry (1916) als die Hymne „Jerusalem“ bekannt. Es ist vor der Nationalhymne und "Auld Lang Syne" der vorletzte Teil der Last Night of the Proms. Das Gedicht wurde inspiriert von der Legende, Jesus Christus habe als junger Mann, begleitet von Josef von Arimathäa, Glastonbury besucht und den Heiligen Gral dorthin gebracht. Die Legende geht zurück auf den Geschichtsschreiber Johannes Glastoniensis, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Chronik von Glastonbury (Antiquitates Glastoniensis) verfasste (siehe auch Artussage).
  • In Glastonbury spielt der 1933 erschienene Roman A Glastonbury Romance von John Cowper Powys. Dieses eposartige Monumentalwerk entwirft ein Panorama des Lebens der Provinzbewohner in den 1920er Jahren, nimmt aber in vielfältiger Weise die Mythen um König Artus und den Gral auf.
  • Glastonbury ist Handlungsort des Fantasy-Romans Im Anbruch der Finsternis der Reihe Weltendämmerung von Mark Chadbourn.
  • Der Ort ist auch Schauplatz des Spielfilmes The Gathering (2002), der auf die Historie des Ortes und die damit verbundenen Legenden Bezug nimmt.
  • Glastonbury kommt auch in dem 3D-Adventure-Spiel Baphomets Fluch: Der schlafende Drache vor. Im Spiel ist der Ort mit dem kegelförmigen Hügel „Glastonbury Tor“ eine der Hauptlocations. Dabei wird auch stark Bezug auf die Artussage genommen.
  • Des Weiteren ist Glastonbury Schauplatz in der Hörspielserie „Don Harris“ und gleichzeitig Geburtsort des Hauptdarstellers.
  • In der Science-Fiction Serie Stargate SG-1 spielen die ersten beiden Folgen der neunten Staffel "Avalon Teil 1 und 2" in einer versteckten Kammer tief unter dem Glastonbury Hügel, wo ein sagenumwobener Schatz verborgen sein soll.
  • Von der Band The Waterboys gibt es den „Glastonbury Song“.

Esoterik

Glastonbury s​oll ein Schnittpunkt mehrerer Ley-Linien sein.

Literatur

  • William A. Nitze: Glastonbury and the Holy Grail. In: Modern Philology. 1/2, 1903, S. 247–257.
  • Monika Rice: Vessel Of The Fish. iUniverse, 2007. (Ein Roman der im heutigen Glastonbury spielt)
  • Deborah Crombie: Von fremder Hand. Goldmann-Verlag, 2002. (Ein Kriminalroman, der in Glastonbury spielt)
  • Antara Reimann: Glastonbury: Spirituell reisen zu den Kraftorten Avalons. Schirner Verlag 2015, ISBN 978-3-8434-1212-4.
  • Isabel Laack: Religion und Musik in Glastonbury. Eine Fallstudie zu gegenwärtigen Formen religiöser Identitätsdiskurse. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-54011-4.
Commons: Glastonbury – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.