Girardi (Adelsgeschlecht)

Die Freiherren Girardi v​on Castellen z​u Weyerburg u​nd Limpurg w​aren ein Adelsgeschlecht a​us Mori b​ei Rovereto i​n der italienischen Provinz Trient (Region Trentino-Südtirol).

Stammwappen der Girardi von Castellen

Geschichte

Die Girardi v​on Castell sollen bereits 1511 geadelt worden sein, wofür e​s jedoch k​eine Belege gibt. Sie erhielten jedoch 1580 e​inen Wappenbrief.

Die Limburg u​nd das zugehörige Dorf Sasbach a​m Kaiserstuhl w​aren seit 1498 a​ls habsburgisches Lehen i​n der Hand d​er Grafen v​on Tübingen-Lichteneck. Nach d​eren Aussterben 1630 schenkte d​er französische König Ludwig XIII. d​ie Herrschaft d​em in schwedischen Diensten stehenden Oberst Wolfgang v​on Schönbeck. Der deutsche Kaiser Ferdinand III. erklärte jedoch d​as Lehen für heimgefallen u​nd Erzherzog Ferdinand Karl v​on Österreich g​ab es 1645 d​em in österreichischen Diensten stehenden Oberstleutnant u​nd Kriegsrat Franz Girardi v​on Castell.[1] Um 1660 ließ Johann Hannibal Girardi v​on Castell a​m Ortsrand e​in Herrenhaus (Schloss) errichten.[2]

Kaiser Leopold I. e​rhob am 20. Mai 1673 d​ie Brüder Peter u​nd Johann Franz a​ls Freiherren Girardi v​on Castellen z​u Weyerburg u​nd Limpurg i​n den erbländisch-österreichischen Freiherrenstand.[3] Johann Franz w​ar Oberjägermeister i​m vorderösterreichischen Freiburg i​m Breisgau, Peter w​ar Hauptmann d​er Tiroler Landmiliz.

Durch den Besitz von Sasbach gehörten die Girardi zur Breisgauer Ritterschaft und waren in den Breisgauer Landständen vertreten. Sie gehörten noch im Großherzogtum Baden zu den zur ersten Kammer stimmberechtigten und wählbaren Grundherren. Im Jahr 1970 wurde das Erbe der Freiherren von Girardi in Sasbach versteigert, wobei es immer noch um über 150 Hektar Land ging.[4]

Wappen

Stammwappen von 1580
Das Wappen ist schwarz von einer roten (vom Schildfuß bis zum oberen Rand aufsteigenden) Spitze gespalten, die auf grünem Grund von einem silbernen Kastell mit drei Türmen belegt ist und von zwei goldenen, einwärts gerichteten Löwen begleitet wird.[5][6]

Freiherrenwappen
Dieses vermehrte Wappen ist quadriert mit Herzschild, oben gespalten, rechts in rot-silbern geteiltem Feld ein einwärts gekehrter Löwe in verwechselten Farben, links geteilt, oben in Gold ein grüner Baum, unten in Gold ein blaues, verflochtenes Schräggitter, unten das Stammwappen wie zuvor beschrieben. Herzschild: in Blau ein rot gefütterter und mit Hermelin aufgeschlagener Herzogshut.[7]

Literatur

  • Carl August von Grass (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend, Nürnberg, 1878, S. 8 und Tafel 7 Digitalisat
  • Max Gritzner (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen: Der Adel des Elsass, Nürnberg 1871, S. 9–10 und Tafel 11 Digitalisat
  • Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 166–167 und 614 online
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern herausgegeben., Dritter Band. [Eberhard – Graffen.], Leipzig 1861, S. 528 in der Google-Buchsuche
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1857, S. 238–240 Digitalisat
  • Philipp Ruppert: Die Ruine Limburg und das Dorf Sasbach a. Rh., Selbstverlag, Konstanz 1888 (aus: Konstanzer Beiträge zur badischen Geschichte, Heft 1, S. 78–87 Digitalisat)
Commons: Wappen der Familie Girardi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Zotz 2006: Sasbach (EM). In: Alfons Zettler, Thomas Zotz (Herausgeber): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. I. Nördlicher Teil. Halbband L-Z. S. 389
  2. Vgl. Zotz 2006, S. 383
  3. siehe Gotha S. 239
  4. Michael Haberer: Albrecht Jäger: Jahrzehnte des Zusammenwachsens tragen Früchte. In: Badische Zeitung vom 16. März 2015; abgerufen am 25. Februar 2018
  5. siehe Grass S. 8
  6. Die farbige Abbildung auf der Homepage www.welt-der-wappen.de zeigt den grünen Grund, nicht denjenigen, der auf der Tingierung bei Gritzner gezeigt wird.
  7. www.welt-der-wappen.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.