Gesundheitsportal
Unter einem Gesundheitsportal versteht man eine Website zur Information der Öffentlichkeit über Fragen von Gesundheit und Krankheit.
Zahlreiche Gesundheitsportale sind im Besitz von Medienunternehmen und der Gesundheitsindustrie. Weiterhin existieren Portale, deren Herausgeber nach eigenen Angaben keine kommerziellen Interessen mit ihren Angeboten verbinden und nur Gesundheitsinformationen anbieten, die Kriterien für vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen berücksichtigen (siehe unten). Zuverlässige Gesundheitsportale sind wichtig für den Wissenstransfer im Gesundheitswesen.[1]
Qualität von Gesundheitsportalen
Qualität, Verlässlichkeit und Unabhängigkeit von Gesundheitsportalen sind nicht immer nachvollziehbar. Insbesondere fehlen häufig Information zur Finanzierung und zum inhaltlichen Interesse. Hinweise zu guten Gesundheits- und Patienteninformation im Netz sind deshalb für die Nutzer unerlässlich.[1][2][3][4][5] Gezielte Fehlinformationen müssen bekämpft werden.[6]
Qualitätskriterien für vertrauenswürdige Gesundheits- und Patienten-Informationen werden in Deutschland in Form der „Guten Praxis Gesundheitsinformation“ des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin, in Österreich unter der Bezeichnung „Gute Gesundheitsinformation Österreich“ von der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz verbreitet.[7][8]
Nicht kommerzielle Gesundheitsportale
Alle nachstehend gelisteten Portale geben an, einen der genannten Kriterienkataloge zu berücksichtigen.
- Gesundheitsinformation.de (Herausgeber: IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)
- Gesundheitsportal, Stiftung Gesundheitswissen
- Gesund.bund.de (Herausgeber: Bundesministerium für Gesundheit)
- IGEL-Monitor (Herausgeber: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V.)
- Krebsinformationsdienst (Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum)
- Medizin Transparent (Herausgeber: Cochrane Österreich)
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreich (Herausgeber: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
- Patienten-Information.de (Herausgeber: Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin)
Kommerzielle Gesundheitsportale
Kommerzielle Gesundheitsportale sind im deutschsprachigen Bereich länger etabliert und haben aktuell eine deutlich höhere Nutzerzahl als nicht kommerzielle Angebote.[9] Die am weitesten verbreiteten Portale befinden sich mittlerweile im Besitz einiger weniger Medienkonzerne. So erwarb die WAZ-Mediengruppe (jetzt Funke Media Gruppe) 2010 die Portale gesundheitsberatung.de und lifeline.de sowie Anfang 2021 Onmeda. Das Verlagshaus Hubert Burda Media besitzt mittlerweile die deutschen, österreichischen und schweizerischen NetDoktor-Portale. Die Mehrzahl dieser Angebote verfügt über Qualitätszertifikate des Aktionsforums Gesundheitsinformationssystem (afgis) oder / und der Stiftung Health On the Net Foundation (HON). Allerdings ist die Berücksichtigung der Qualitätskriterien von afgis und HON in den Portalen nicht transparent dokumentiert.[9]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Verlässliches Gesundheitswissen. In: Deutsches Netzwerk Gesundheitskompetenz DNGK. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- gesund-im-netz.net – Ihr Wegweiser für die Online-Suche. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- klick2health - verlässliche Gesundheitsinformationen für Kids. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- Tipps für die Suche im Internet – Patienten-Universität. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- Gesundheitsportale - Die besten Infos im Netz. Stiftung Warentest, abgerufen am 30. Januar 2021.
- Spotlight Gesundheit: Gesundheitsinfos. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- Gute Praxis Gesundheitsinformation 2.0. Stand 21.7.2016. Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, 2016, abgerufen am 1. Februar 2021.
- Gute Gesundheitsinformation Österreich. In: ÖPGK. Abgerufen am 2. Februar 2021.
- Günter Ollenschläger, Philipp Ollenschläger, Corinna Schaefer: Nutzung kommerzieller und nicht-kommerzieller Gesundheitsportale, gemessen mit dem ALEXA popularity tool. Deutsches Netzwerk Gesundheitskompetenz, 2021, abgerufen am 6. Februar 2021.