Geschäftshaus Schloßstraße 32/34
Das Geschäftshaus Schloßstraße 32/34, das sogenannte Puppenhaus, in Schwerin, Stadtteil Altstadt, Schloßstraße 32/34, Ecke Mecklenburgstraße, ist ein Baudenkmal in Schwerin.
Geschäftshaus Schloßstraße 32/34 | |
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Geschäftshaus Schloßstraße in Schwerin | |
Daten | |
Ort | Schwerin |
Architekt | Paul Nehls |
Baustil | Backsteinexpressionismus, Neue Sachlichkeit |
Baujahr | 1928 |
Koordinaten | 53° 37′ 39,8″ N, 11° 24′ 43″ O |
Besonderheiten | |
umgangssprachlich „Puppenhaus“ genannt |
Heute (2020) ist hier u. a. der Sitz einer Filiale der Commerzbank.
Geschichte
Das fünfgeschossige 14-achsige verklinkerte Eckgebäude von 1928 nach Plänen von Paul Nehls ist im Stil der Neuen Sachlichkeit (Bauhausstil) gebaut worden. Prägend ist die Fassade mit den neun und fünf Skulpturen aus blau-glasierter Terrakotta; die von dorischen Säulen eingerahmten Reliefs im 1. OG stammen vom österreichischen Bildhauer Maximilian Preibisch. Die Frauenfiguren wurden im Volksmund als Puppen bezeichnet. Preibisch wirkte von 1917 bis 1940 in Boizenburg/Elbe. Das schlichte, etwas expressionistische Bauwerk hat eine betont ausladende Traufe über dem 4. OG und ein Gesims mit runden Bögen über den Fenstern des 5. OG.[1]
Nach Abbruch zweier Fachwerkhäuser an der Mecklenburgstraße begann mit diesem Bau der Durchbruch der Schloßstraße zum Marienplatz. Dabei verschwanden 1929/31 weitere Häuser wie die ehemalige Militärbäckerei.[2]
In dem Gebäude waren und sind Wohnungen und Geschäfte sowie zeitweise eine Wettannahmestelle, die Ausstellung Honig und ein Laden für Damenwäsche. Seit 1996 befindet sich hier eine Filiale der Commerzbank.
In Schwerin gibt es nur wenige weitere Gebäude dieser Stilrichtung, z. B. das Geschäftshaus Mecklenburgstraße Ecke Geschwister-Scholl-Straße von Hans Stoffers, das ehemalige Handelshaus Thams & Garfs (Helenenstraße 3) von Erich Bentrup, das Gebäude Schloßstraße 39 (Sparkasse in Schwerin), das Capitol (Wismarsche Straße 123) von Erich Bentrup und Hellmuth Ehrich, verschiedene Wohnhäuser am Obotritenring und der Güstrower Straße 19 sowie der Hamann-Bau der Werderklinik.[3]
Literatur
- Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt. Stadtplanung und Hausbestand im 20. Jahrhundert. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-931185-08-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Burkhart Stender: Architekt zwischen zwei Weltkriegen. In: Schweriner Volkszeitung vom 15. Juli 2016.
- Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt.
- Christian Koepke: Von Baumeistern und Künstlern. In: Schweriner Volkszeitung vom 25. Februar 2018.