Geschäftshaus Altmarkt 10 (Dresden)
Das Geschäftshaus Altmarkt 10 ist ein an der Südseite des Dresdner Altmarkts befindliches prägendes Gebäude, das im Jahr 2000 vollendet wurde.[1] Besonderes Merkmal des postmodernen Gebäudes ist die abgetreppte Form des Ziegeldaches, weswegen der Bau im Volksmund auch als Legohaus bezeichnet wird.
Beschreibung
Der Gebäudekomplex wurde 1999/2000 von Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Partner errichtet und hat eine vorgehängte, aus dünnen Sandsteinplatten bestehende Fassade. Schmückende, profilierte dünne Stäbe befinden sich oberhalb und unterhalb der Fenster und gestalten durch das Spiel von Licht und Schatten die Fassade. Das Gebäude orientiert sich in Höhe und Bautypus an dem von Herbert Schneider und Johannes Rascher erbauten Haus Altmarkt, dem Gebäude des ehemaligen „Centrum“ Warenhauses und dem ehemaligen Café Prag auf der anderen Seite der Seestraße. Das Gebäude greift in abstrahierter Form typische Elemente des traditionellen Dresdner Bürgerhauses auf, die als Vorgaben in einer kommunalen Gestaltungssatzung festgelegt sind. Dazu zählen die „hochstehenden Fensterformate“, das „typische Ziegelrot des Daches“, die Dachgauben und die „kastenartigen Erker“.[1] Die einstige Kleinteiligkeit des Bauplatzes wurde mit dem Neubau jedoch nicht aufgenommen, ursprünglich standen an dieser Stelle vier barocke Bürgerhäuser.
Rezeption
„Das Gebäude unternimmt den gelungenen Versuch, städtebauliche Anforderungen im Großen mit individuellen Gestaltungen im Einzelnen zu verbinden. Es bleibt nicht bei der Übernahme historischer Baufluchten stehen, sondern bekennt sich zu einer Haltung: Plastische Einschnitte, Arkaden, Staffelungen variieren die Fassade. Lineare Intarsien in den Fensterachsen erzeugen eine vertikale Rhythmisierung. Gerade durch die Wahl dieser Gestaltungsmittel nimmt das Haus wieder Bezug auf die umgebende Bebauung zum Innenhof und die allseitige Verglasung der Erdgeschossebene setzen Innen und Außen in eine spannungsvolle Wechselbeziehung. Eine Bodenverglasung im Straßenraum gewährt den Blick auf die freigelegten Gewölbe und Mauern der historischen Altmarktbebauung.“
Das Gebäude wurde im Jahre 2000 mit dem Leon Batista Alberti Preis ausgezeichnet.
Ausstattung und Nutzung
Das sechsgeschossige Gebäude verfügt über elektronische Zutrittssysteme und Klimaanlagen, Fenster und Wände sind mit Wärme- und Schallschutz isoliert. Darüber hinaus besteht eine direkte Verbindung zwischen den einzelnen Gebäudeaufgängen und der Tiefgarage (im 1. und 2. Untergeschoss, welche auch mit den Aufzügen erreichbar sind) unter dem Altmarkt.
Die Vermietung des Gebäudes erfolgte an viele mittelständische Betriebe, überwiegend an Immobilienunternehmen. Die Ladenflächen im Erdgeschoss sind an Restaurants und Einzelhandelsketten aus der Bekleidungsbranche vermietet.
Literatur
- Ingeborg Flagge: Dresden, Stadtführer zeitgenössischer Architektur. Das Beispiel, Darmstadt 2004, ISBN 3-935243-48-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.das-neue-dresden.de/geschaeftshaus-altmarkt.html
- Flagge, S. 29 ( Büro- und Geschäftshaus Altmarkt )