Georgia Franzius
Georgia Franzius (geborene Georgia Vlachodimitriou; * 3. Januar 1944 in Lamia) ist eine griechisch-deutsche Klassische und Provinzialrömische Archäologin.
Georgia Franzius wurde als Tochter eines griechischen Offiziers und dessen Frau geboren. Sie besuchte zwischen 1950 und 1961 die Grundschule und das Mädchenlyzeum in ihrer Geburtsstadt Lamia. Im Herbst 1961 begann sie ein Studium der Vorgeschichtlichen, Klassischen und Byzantinischen Archäologie sowie der Pädagogik und der Geschichte an der Universität Athen. Im Januar 1966 heiratete Franzius einen Deutschen, zog mit ihm nach Deutschland und nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an. An der Universität Göttingen setzte sie ihr Archäologie-Studium zum Wintersemester 1967 fort. Im November 1969 schloss sie ihr Studium mit dem Magistertitel ab. Die Promotion bei Wolfgang Schiering und dem Korreferenten Paul Zanker erfolgte im Juli 1973 ebenfalls in Göttingen. Thema der Dissertation war Tänzer und Tänze in der archaischen Vasenmalerei.
Franzius wurde neben Wolfgang Schlüter, Susanne Wilbers-Rost, Frank Berger und Rainer Wiegels als federführende Archäologin bei der Erforschung des wahrscheinlichen Ortes der Varusschlacht in der Fundregion Kalkriese im Osnabrücker Land bei Bramsche bekannt. Insbesondere um die Aufnahme der Funde vom Oberesch machte sie sich verdient, war aber etwa auch an der Konzeption der Ausstellung und der Herausgabe des zugehörigen Kataloges Kalkriese – Römer im Osnabrücker Land. Archäologische Forschungen zur Varusschlacht in führender Funktion beteiligt.
Schriften
- Herausgeber: Aspekte römisch-germanischer Beziehungen in der frühen Kaiserzeit. Vortragsreihe zur Sonderausstellung „Kalkriese - Römer im Osnabrücker Land“ 1993 in Osnabrück, Leidorf, Espelkamp 1995 (Quellen und Schrifttum zur Kulturgeschichte des Wiehengebirgsraumes. Reihe B, Bd. 1; Schriftenreihe Kulturregion Osnabrück des Landschaftsverbandes Osnabrück e.V., Bd. 6) ISBN 3-924734-79-8
- Joachim Harnecker auf der Grundlage der Vorarbeit von Georgia Franzius: Kalkriese. Band 4: Katalog der römischen Funde vom Oberesch, von Zabern, Mainz 2008 (Römisch-germanische Forschungen, Bd. 66) ISBN 978-3-8053-3978-0