Georg Wolf (Bildhauer)

Georg Wolf (geboren 3. Januar 1858 i​n San Francisco; gestorben 30. September 1930 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Bildhauer.

Julie Wolfthorn: Porträt Georg Wolf
Georg Wolf: Der Flößer. Plastik im heute polnischen Toruń
Georg Wolf: Angelnder Knabe

Leben und Wirken

Wolf entstammte e​iner jüdischen Familie. Nach d​em frühen Tod d​er Eltern übernahmen d​ie mütterlichen Großeltern d​ie Betreuung d​er fünf Kinder. Seine Schwestern, Luise Wolf (1860–1942), Übersetzerin, u​nd Julie Wolfthorn, Malerin u​nd Graphikerin, wurden 1942 n​ach Theresienstadt deportiert. Letztere fertigte a​uch ein Porträt i​hres Bruders a​n mit e​inem gerade fertiggestellten Werk i​m Hintergrund.[1] Er i​st nicht identisch m​it dem Elsässer Tiermaler Georg Wolf (1882–1962).

Nach d​em Abitur a​m Gymnasium i​n Brieg (Schlesien) studierte Wolf zunächst Architektur a​n den Kunsthochschulen i​n Wien u​nd München. Einer starken Neigung folgend, wechselte e​r jedoch z​ur Bildhauerei u​nd besuchte 1888–1890 d​ie Berliner Kunstakademie (unter Fritz Schaper). Ab 1890 unterhielt e​r in Charlottenburg i​n der Spreestraße e​in eigenes Atelier.[2] Mehrfach w​ar er d​ann mit seinen Werken a​uf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten.

Seine letzte Ruhestätte f​and Georg Wolf a​uf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Werke (Auswahl)

  • 1914: Brunnen mit Flößerplastik; ein Geige spielender Flößer aus Bronze auf einem Sandsteinsockel, Thorn[3]
  • Angelnder Knabe, 43 cm große Bronzefigur auf Marmorplinthe, gegossen bei Gladenbeck[4]

Literatur

  • Arthur Schulz: Deutsche Sculpturen der Neuzeit: eine Sammlung hervorragender Werke der Bildhauerkunst, ausgeführt von zeitgenössischen Künstlern. Band 1. Berlin / New York 1900, S. 34.
  • E. M. Hughes: Artists in California 1786-1940. San Francisco 1986.
  • Wolf, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 198.
  • Heike Carstensen: Leben und Werk der Malerin und Graphikerin Julie Wolfthorn (1864–1944). Rekonstruktion eines Künstlerinnenlebens. Marburg 2011 (S. 26–35 zur Familie und zu Georg Wolf).
Commons: Georg Wolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Hermann: Julie Wolfthorn. Künstlerbild. In: Ost und West. Illustrierte Monatsschrift für das gesamte Judentum. Haft 12 (1. Dezember 1911), Sp. 1091–1100 (Porträt G. Wolf Sp. 1092, uni-frankfurt.de).
  2. Wolf, Georg. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil 1, S. 1741. „Bildhauer, Charlottenburg, Spreestraße 15“. Spreestraße 23. In: Berliner Adreßbuch, 1910, Teil 5, Charlottenburg, S. 132. „Wolf, G.; Bildhauer“.
  3. Pomnik Flisaka. Abbildung und Kurztext zum Flößerbrunnen auf der Stadthomepage Toruń (polnisch).
  4. „Angelnder Knabe“, Georg Wolf. Abbildung auf Bronzegiesserei Frank Herweg, abgerufen am 17. November 2014.
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