Georg Petel
Georg Petel (eigentlich: Petle; auch Petele, Betle, Pöttle[1]), (* 1601 oder 1602 Weilheim in Oberbayern; † 1634 in Augsburg) war ein Bildhauer, Bossierer und Elfenbeinschnitzer.
Petel ging wohl bei seinem Vormund Bartholomäus Steinle in Weilheim und in München in die Lehre.[1] Er unternahm mehrere Reisen, unter anderem nach Antwerpen 1620, nach Paris 1621, sowie nach Genua und Rom (1622–1624). Er unterhielt zudem freundschaftliche Beziehungen zu Rubens und van Dyck, die ihn künstlerisch beeinflussten. Er erhielt 1625 das Bürger- und Meisterrecht in der Stadt Augsburg.
Petel war einer der bedeutendsten Bildhauer des Frühbarock. Seine Werke sind unter anderem im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe, im Augsburger Maximilianmuseum, im Bayerischen Nationalmuseum und im Augsburger Dom zu besichtigen.
Im 18. Jahrhundert bekam Petel den Beinamen „deutscher Michelangelo“.[2][3]
- Lebensgroße Darstellung des leidenden Christus mit der Dornenkrone (Ecce homo), 1630/31, Augsburger Dom
- Adam und Eva – Elfenbein Rubenshuis Antwerpen
Literatur
- Leoń Krempel, Thomas Mayfried, Haus der Kunst (Hrsg.): Georg Petel: 1601/02 – 1634 ; Bildhauer im Dreißigjährigen Krieg. anlässlich der Ausstellung Georg Petel, 1601/02 – 1634, Bildhauer im Dreißigjährigen Krieg, Haus der Kunst, München, 9. Mai – 19. August 2007; Ausstellung in Zusammenarbeit mit Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität, München. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 2007, ISBN 978-3-422-06706-6.
- Gisela Koch: Georg Petel: (1601/02 – 1634) ; zwei unbekannte Frühwerke aus St. Michael in Höchenschwand im Schwarzwald. Dissertation. KIT Scientific Publishing, 2010, ISBN 978-3-86644-592-5. (Digitalisat)
- Alfred Schädler: Georg Petel: (1601/02 – 1634), Barockbildhauer zu Augsburg. Schnell und Steiner, München/Zürich 1985, ISBN 3-7954-0369-3.
- Klaus Gast: Georg Petel – Der deutsche Michelangelo. In: Lech-Isar-Land. Jahrbuch von 2007, S. 5–26.
- Alina Dobrzecki-Langer: Petel, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 217 f. (Digitalisat).
- Michael Andreas Schmid: Georg Petel – Skulpturen in Augsburger Kirchen. Lindenberg 2017. ISBN 978-3-95976-080-5
- Hans-Michael Körner (Hrsg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. De Gruyter Saur, Berlin/New York 2005, Reprint 2010, S. 1476
- Joachim Jahn: Petel, Georg. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 580 (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Georg Petel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tabellarische Biografie
- Ausführlichere Biografie, www.kunstaspekte.de
Einzelnachweise
- Stefan Dürre: Seemanns Lexikon der Skulptur. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86502-101-4, S. 306 f.
- Klaus Gast: Georg Petel – Der deutsche Michelangelo. In: Lech-Isar-Land 2007, S. 5–26.
- Der deutsche Michelangelo. In: Weilheimer Tagblatt, Wochenendausgabe vom 21./22. November 2009, Lokales, S. 8.