Georg Ludwig Comperl
Georg Ludwig Comperl (* 14. April 1797 in Pattensen;[1] † 7. November 1859 in Hannover) war ein deutscher Architekt.[2]
Leben
Georg Ludwig Comperl besuchte das Ernestinum Celle[3] und absolvierte anschließend eine Ausbildung bei dem Landbaumeister Conrad Friedrich Wedekind.[1]
Im Jahr 1818 erhielt Comperl eine Anstellung als Landbaukondukteur[3] und war im Fürstentum Calenberg dem Ober-Hof-Bau- und Garten-Departement unter Adolph August Friedrich von der Wense unterstellt.[4]
1830 wurde Comperl zum Landbauinspektor ernannt und Vorsteher des „Calenbergischen-Landbau-Districts“.[3]
1838 war Comperl in der Domänenkammer Hannover tätig, die dem „Ober-Hof-Marschall-Amt“ unter Georg Christian Ernst Ludwig August von Wangenheim unterstand.[4]
Nach seiner Beförderung 1844 zum Landbaumeister wurde er 1856 zum Oberlandbaumeister ernannt.[3]
Werke
Georg Ludwig Comperl errichtete Bauten auf den Ämtern und Staatsdomänen, darunter Militärbauten[1] wie die
- Kavallerie-Kasernen in Lüneburg und Verden.[1]
- 1837–42: Bau des Jagdschlosses bei Springe (möglicherweise nach Planung von Georg Ludwig Friedrich Laves)[1]
- um 1843: Entwurf für den Neubau der Kirche in Niedernstöcken (nicht ausgeführt)[1]
- 1843: Bau des Forsthauses in Wennigsen[1]
- 1848: Bau des Forsthauses in Wülferode[1] unter der heutigen Adresse Bockmerholzstraße 7[5]
- um 1848: Neubau des königlichen Münzgebäudes in Hannover[1] gemeinsam mit dem Oberfinanzrat Edward August Oppermann. Das – nicht erhaltene – Gebäude war 1819 von Gottfried Wilhelm Laves als Wohnhaus für den Königlich Hannoverschen Minister Franz von Meding an der Straße Lange Laube errichtet worden und wurde bis 1854 von den beiden Architekten umgebaut.[2]
- 1853–59: umfassende Restaurierung der Stiftskirche in Wunstorf, (St. Cosmas und Damian (Wunstorf)) (mit Eduard Wellenkamp)[1]
- 1858–60/61: Restaurierung der Klosterkirche Marienwerder (mit Christian Adolf Vogell)[1]
Literatur
- Stefan Amt: Georg Ludwig Comperl, online als PDF-Dokument
dabei gab Stefan Amt folgende abgekürzte Literatur an:
- Dehio: Bremen-Niedersachsen, 1992
- E. Ederberg: Kloster und Klosterkirche Hannover Marienwerder, München-Zürich 1979
- Oppermann: Zeitschrift des Architekten und Ingenieurvereins Hannover, 7, 1861, S. 304–308
- Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, Die Kunstdenkmale des Kreises Neustadt am Rübenberge, o. O. 1958
- Arnold Nöldeke: Kunstdenkmälerinventare Niedersachsen, in: Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Teil 2 Die eingemeindeten Vorörter, Osnabrück 1979;
- H.Härtel: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, 10, 1971, 231–287
- Hans-Herbert Möller: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Braunschweig-Wiesbaden 1995
- Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 20. München/Leipzig 1998, S. 470
- Klaus Siegner: Comperl, Georg Ludwig (1797–1859), in: Architektenbiographien, in: Günther Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im 19. Jahrhundert., Edition libri artis, Rev. Neuaufl., Hannover 1989 (mit Abbildungen, graphischen Darstellungen und Karten), ISBN 3-88746-236-X, S. 567
Weblinks
- Georg Ludwig Comperl auf Europeana.eu
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Stefan Amt: Georg Ludwig Comperl, online als PDF-Dokument
- Franz Rudolf Zankl (Hrsg.): Liste der Architekten, aufgestellt unter Mitarbeit von Helmut Zimmermann, in ders.: Hannover. Vom Alten Bahnhof zum Neuen Rathaus. Bilddokumente zur Stadtentwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Ausstellungsführer des Historischen Museums am Hohen Ufer, Hannover, 1975, S. 42f.
- Klaus Siegner: Comperl, Georg Ludwig (1797–1859) (siehe Literatur)
- Harold Hammer-Schenk: 1818, und 1838, in: Baubeamte und Baubedienstete (Hochbau), in: Günther Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Laves und Hannover ... (siehe Literatur), S. 59–62, hier: S. 60f.
- Wolfgang Neß: Wülferode, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 176ff.