Christian Adolf Vogell
Christian Adolf Vogell[1] (auch: Adolph Vogell;[2] * 2. März 1806 in Celle; † 23. Januar 1865) war königlich hannoversche Baubeamter und Stahlstecher. Er war eines von zehn Kindern des Justizrates und 2. Bürgermeisters von Celle Friedrich (Samuel Ernst) Vogell[1] (* 1774; † 1853). Über den Bruder seines Großvaters schrieb Pastor (in Lauenau) Otto Rautenberg 1954: „Der geistig hervorragendste war wohl Christian Adolf, in der Familie als Onkel Christel bekannt. Künstlerisch begabt widmete er sich der Baumeisterlaufbahn und starb am 25. Januar 1865 als Oberhofbaumeister in Hannover. In meinem Besitz ist der Gipsabdruck seines feinen Kopfes auf seinem Grabdenkmal auf dem Friedhof am Klagesmarkte und Zeichnungen aus seiner italienischen Reise.“
Leben und Werk
1838 errichtete Christian Adolf Vogell am Steintor in Hannover anstelle der älteren Landesherrlichen Stückgießerei die dortige Artilleriekaserne.[3]
Um 1840 schuf Vogell den kolorierten Stahlstich vom Haus der Väter, dass von 1620/21 bis 1852 in der Leinstraße in Hannover stand.[1]
Vogell wurde 1842 in den Vorstand des Architekten- und Ingenieurvereins für das Königreich Hannover berufen, zu dieser Zeit arbeitete er im Dienstrang eines Oberlandbaumeisters. Ab 1858 stand er der Landbauinspektion Hannover II vor.[4]
Als hannoverscher Hofbaumeister errichtete er in Göttingen das Ernst-August-Hospital in der Geiststraße:[5] Der klassizistische Putzbau ist seit 1983 Sitz des Theologischen Stifts der Universität Göttingen.[6]; vor dem Zugang zur Bibliothek hängt nun der Gipsabdruck aus dem früheren Besitz von Pastor Otto Rautenberg, der dem Stift von Erardo Cristoforo Rautenberg geschenkt wurde.
Literatur
- Helmut Plath: Hannover im Bild der Jahrhunderte. 3., erweiterte und verbesserte Auflage. Madsack, Hannover 1966, S. 37, 106.
- Arnold Nöldeke: Artilleriekaserne am Steintor. In: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Bd. 1, H. 2, Teil 1, Hannover 1932.
- als Nachdruck: Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1, S. 387 f.
- Lars Ulrich Scholl: Architekten und Ingenieurverein für das Königreich Hannover. In: Ingenieure in der Frühindustrialisierung. Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873) (= Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert. Bd. 10). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-42209-1, S. 262 (Zugl.: Hannover, Techn. Univ., Fak. für Geistes- u. Sozialwiss., Diss., 1977; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie (in Frakturschrift). Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 587.
- Jan Volker Wilhelm: Bauhandwerker, Bauunternehmer und Architekten in Göttingen. In: Das Baugeschäft und die Stadt. Stadtplanung, Grundstücksgeschäfte und Bautätigkeit in Göttingen 1861–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-85425-0, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Celle-Lexikon, S. 231.
Weblinks
Einzelnachweise
- Helmut Plath: Hannover im Bild (siehe Literatur)
- Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer 1035179059 der Deutschen Nationalbibliothek
- Arnold Nöldeke: Artilleriekaserne am Steintor. (…), S. 387 f.
- Lars Ulrich Scholl: Architekten und Ingenieurverein für das Königreich Hannover. (…), S. 262.
- Jan Volker Wilhelm: Bauhandwerker, Bauunternehmer und Architekten in Göttingen. (…), S. 31.
- Theologisches Stift an der Universität Göttingen