Georg Heinrich Oesterley der Jüngere

Georg Heinrich Oesterley (d. J.; geboren 27. Oktober 1774 i​n Göttingen; gestorben 14. Juli 1847 ebenda) w​ar ein deutscher Jurist, Privatdozent.[1] Richter u​nd Universitätsrat a​n der Universität Göttingen.[2]

Leben

Familie

Georg Heinrich Oesterley w​urde geboren a​ls Sohn d​es Göttinger Eisenkramers Heinrich Christoph Oesterley (1727–1792) u​nd der Pfarrers-Tochter Amalie Oesterley, geborene Amalie Schwarzkopf (1750–1795).[3]

Er heiratete d​ie aus Wahlhausen stammende Christiane Sonntag (1768–1843).[3] Aus d​er Ehe gingen d​er in Göttingen geborene spätere Göttinger Bürgermeister Ferdinand Oesterley (1802–1858) hervor[2] s​owie der ebenda geborene spätere Historien- u​nd Porträtmaler Carl Wilhelm Friedrich Osterley (1805–1891).[3]

Werdegang

Der i​m Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg während d​er Personalunion zwischen Großbritannien u​nd Hannover 1774 geborene u​nd evangelisch getaufte Georg Heinrich Oesterley[3] arbeitete v​on 1804 b​is 1821 a​ls Dozent für Prozessrecht i​n Göttingen. Zeitweilig parallel d​azu wirkte e​r ab 1804 a​ls Sekretär d​er Universität Göttingen. Während d​er sogenannten „Franzosenzeit“ arbeitete e​r 1808 zunächst a​ls Gressier, 1809 d​ann als Richter d​es Westfälischen Tribunals.[2]

Ab d​em Jahr d​er Erhebung d​es vormaligen Kurfürstentums z​um Königreich Hannover übernahm Oesterley 1814 d​ie Aufgaben d​es Vize-Syndikus d​er Universität Göttingen. 1821 w​urde er z​um Universitätsrat ernannt.[2]

Zu Oesterleys Schriften zählt d​ie Fortsetzung d​er von Johann Stephan Pütter u​nd Friedrich Saalfeld begonnenen Gelehrten-Geschichte d​er Göttinger Universität.[2]

Schriften

  • Grundriß des bürgerlichen und peinlichen Processes für die Chur-Braunschweig-Lüneburgischen Lande und zwar für den Theil derselben welcher in zweyter Jnstanz den Obergerichten zu Hannover unterworfen ist. Von Georg Heinrich Oesterley jun. Procurator und Advocaten zu Göttingen, Göttingen, im Verlag der Schröderschen Buchhandlung. 1800; Digitalisat über die Universitätsbibliothek Halle
  • Anleitung zur Referirkunst zum Gebrauch akademischer Vorlesungen, Göttingen: Heinrich Dieterich, 1807; Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Handbuch des bürgerlichen und peinlichen Processes für das Königreich Hannover / Von Georg Heinrich Oesterley dem jüngeren ..., Göttingen: Vandenhoeck-Ruprecht, 1819,
  • Practische Erläuterung der Westphälischen Process-Ordnung mit Formularen / von G. H. Oesterley jun. Tribunals-Secretair und Privatlehrer der practischen Rechtswissenschaft zu Göttingen, Göttingen: Heinrich Dieterich,
  • Bd. 1; Digitalisat
  • Bd. 2; Digitalisat
  • Ernst Spangenberg, Georg Heinrich Oesterley: Ausfuehrlicher theoretisch-practischer Commentar über das französische und westphälische Gesetzbuch des Verfahrens in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten / Größtentheils nach Pigeau bearb. von G. H. Oesterley, 1810
  • Praktische Bemerkungen über die Gerichtsverfaßung und das gerichtliche Verfahren der älteren und neuern Zeit, 1814; Digitalisat
  • Darstellung der Gerichtsverfaßung in der Universitätsstadt Göttingen / vom Universitätsrathe Dr. Oesterley, Göttingen bei Vandehoeck und Ruprecht. 1833; Digitalisat
  • Ist es rathsam die Zunftverfassung aufzuheben?, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1833
  • Versuch einer academischen Gelehrtengeschichte von der Georg-August-Universität zu Göttingen, Band 4, Johann Stephan Pütter. Fortges. vom Universitätsrathe Dr. Oesterley. Von 1820 bis zur ersten Säcularfeier der Universität im Jahre 1837, Göttingen (Vandenhoeck und Ruprecht) 1838
    • Nachdruck, mit einer Einleitung hrsg. von Reimer Eck, Hildesheim; Zürich; New York: Olms-Weidmann, 2006, ISBN 978-3-487-12739-2 und ISBN 3-487-12739-3
  • Ueber die Hannoversche Süd-Eisenbahn. Von Dr. Ferd. Oesterley, Stadt-Syndikus in Göttingen, Hannover: Vandenhoeck und Ruprecht, 1846; als PDF-Dokument über die Universitätsbibliothek Frankfurt

als Herausgeber:

Literatur

  • Ferdinand Frensdorff: Oesterley, Georg Heinrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 24 (1887), S. 513; Transkript der Allgemeinen Deutschen Biographie in Wikisource
  • Wilhelm Ebel (Bearb., Hrsg.): Catalogus professorum Gottingensium 1734–1962, im Auftrag des Senats der Georgia Augusta, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1962, S. 65
  • Joachim Rückert, Jürgen Vortmann (Hrsg.), André Depping, Thomas Henne, Peter Oestmann et al. (Mitarb.): Niedersächsische Juristen. Ein historisches Lexikon mit einer landesgeschichtlichen Einführung und Bibliographie, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2003, ISBN 978-3-525-18241-3 und ISBN 3-525-18241-4, S. 394

Einzelnachweise

  1. o. V.: Oesterley, Georg Heinrich <der Jüngere> in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 3. September 2021
  2. Wilhelm Rothert: Oesterley, Gg. Hr., UnivR., in ders.: Allgemeine Hannoversche Biographie, Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 564
  3. Stefan Bartilla: Oesterley (ev.), in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 19, Berlin, 1999, S. 460; Digitalisat
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