Georg Hörtnagel
Georg Hörtnagel (* 12. März 1927 in München; † 1. Mai 2020[1]) war ein deutscher Kontrabassist und Konzertagent.
Leben
Georg Hörtnagels Vater war Bauer.[2] Nach seinem Studium (Kontrabass, Dirigieren und Komposition) am Konservatorium Augsburg und an der Hochschule für Musik in München wurde Hörtnagel 1948 von Sir Georg Solti in das Orchester der Bayerischen Staatsoper München berufen. Seit 1966 konzentrierte er sich auf solistische und kammermusikalische Auftritte, außerdem dirigierte er Symphoniekonzerte und Opern. Einen Namen machte er sich durch seine Einspielung des Kontrabasskonzertes von Carl Ditters von Dittersdorf und ebenso durch zahlreiche Aufführungen des „Forellenquintetts“ von Franz Schubert, zusammen mit Christoph Eschenbach und dem Beaux Arts Trio. Zudem dirigierte er zahlreiche Symphoniekonzerte und Opern. Georg Hörtnagel unterrichtete viele Jahre am Konservatorium Nürnberg. 1967 zwang ihn eine Handverletzung zur Aufgabe seiner Karriere als Musikinterpret.[2]
Seit 1966 betrieb er gemeinsam mit seiner Frau, Elisabeth Hörtnagel, die von ihr gegründete „Agentur Hörtnagel“ in München. Seine Frau starb jedoch 1980 im Alter von 39 Jahren zusammen mit seinem damals 12-jährigen Sohn. In dieser schweren Zeit lernte Georg Hörtnagel seine spätere zweite Frau Angelika kennen; die beiden heirateten 1997. Die Konzertagentur betrieb er seit 2015 zusammen mit seiner Tochter Konstanze und zwei weiteren Partnern.[3] Als Konzertagent organisierte Hörtnagel viele Jahre den deutsch-russischen Musikaustausch.
Auszeichnungen
- Die Gemeinde Polling (bei Weilheim) ernannte Hörtnagel Anfang 2018 zum Ehrenbürger.[4]
- Hörtnagel erhielt 2018 einen Live Entertainment Award für sein Lebenswerk.[5]
- Als sichtbares Zeichen der Würdigung seiner Verdienste um das Musikleben in Bayern und darüber hinaus wurde ihm 1998 vom Bayerischen Minister für Unterricht und Kultus das Bundesverdienstkreuz überreicht.
Diskografie (Auswahl)
- Franz Schubert: Klavierquintett D 667 („Forellenquintett“), Polygram, Hamburg (1993)
- Karl Ditters von Dittersdorf: Kontrabasskonzert E-Dur, Zyx Music, Merenberg (2001)
- Franz Schubert: „Great chamber works“, Universal Music, Berlin (2004)
Weblinks
- Werke von und über Georg Hörtnagel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Diskographie bei Allmusic
- Kurzbiographie (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) beim Verband deutscher Konzertdirektionen
Einzelnachweise
- Bayerischer Rundfunk: Trauer um Georg Hörtnagel: Außenseiter unter den Konzertveranstaltern | BR-Klassik. 3. Mai 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
- Harald Eggebrecht: Er war einmalig. In: www.sueddeutsche.de. 3. Mai 2020, abgerufen am 4. Mai 2020.
- Die beiden arbeiten künftig zusammen. In: tz. 22. Oktober 2015 (tz.de [abgerufen am 26. Dezember 2017]).
- Stephanie Uehlein: Er machte Polling in der Klassikszene groß. In: www.merkur.de. 29. Dezember 2017, abgerufen am 4. Mai 2020.
- Preisträger, Nominierte und Laudatoren 2018. In: LEA - Live Entertainment Award. Abgerufen am 26. Mai 2019 (deutsch).