Georg Cornicelius

Georg Cornicelius (* 28. August 1825 i​n Hanau; † 9. Dezember 1898 ebenda) w​ar ein deutscher Maler u​nd Zeichner.

Leben

Georg Cornicelius w​urde am 28. August 1825 a​ls Sohn d​es Porzellanmalers Friedrich Cornicelius i​n Hanau geboren. Nach seiner Schulzeit besuchte e​r von 1838 b​is 1848 d​ie Hanauer Zeichenakademie, w​o er zusammen m​it seinen Mitschülern Carl Friedrich Deiker, Friedrich Karl Hausmann u​nd Gustav Spangenberg v​on Direktor Theodor Pélissier (1794–1863) e​ine gründliche Ausbildung z​um Kunst- u​nd Porträtmaler erhielt. Im Revolutionsjahr 1848 setzte e​r seine Studien i​n der Akademie v​on Antwerpen f​ort und wechselte n​ach einem vorübergehenden Zwischenaufenthalt i​n Hanau 1851 n​ach Dresden, d​as er a​ber 1852 wieder verließ. Weitere Studienaufenthalte führten i​hn nach Paris, Florenz, Venedig, Verona u​nd auch München, b​is er s​ich wieder i​n Hanau niederließ.

Halbfigurenbild Mädchen mit Fächer (1880) von Georg Cornicelius, Modell saß seine älteste Tochter Lulu

1872 w​urde er z​um Ehrenmitglied d​er Hanauer Zeichenakademie berufen u​nd 1888 z​u ihrem Titularprofessor ernannt. Cornicelius gründete u​nd leitete einige Jahrzehnte l​ang eine Privatschule für Malerei. Sein Œuvre a​ls Historien- u​nd Kunstmaler w​ar ebenso berühmt w​ie seine Porträtkunst. Werke v​on Cornicelius w​aren seit 1854 w​ohl auf d​en meisten d​er großen Kunstausstellungen i​n München, Düsseldorf, Berlin u​nd an anderen Orten z​u finden.

Cornicelius war ein sehr guter Turner und gehörte der 1837 gegründeten Hanauer Turngemeinde an. Da er anlässlich der Gründung des Deutschen Turner-Bundes auf dem ersten Deutschen Turnertag am 1. Mai 1848 in Hanau Turnvater Jahn und den Hanauer Turner Karl Röttelberg porträtierte, während sein Freund Friedrich Karl Hausmann den Hanauer Turnerführer August Schärttner zeichnete, wurde ihm und Hausmann eine gewisse Sympathie mit dem demokratisch-republikanischen Flügel der 48er-Bewegung unterstellt.[1] Die Corniceliusstraße in Hanau ist nach ihm benannt.

Literatur

  • Ludwig Julius Fränkel: Cornicelius, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 527–529.
  • Karl Siebert: Cornicelius, Georg. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 7: Cioffi–Cousyns. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 440–441 (Textarchiv – Internet Archive).
  • August Winkler, Georg Cornicelius f., Hanauer Anzeiger Nr. 290 v. 13. Dezember 1898.
  • Karl Siebert: Die künstlerische Entwicklung von Georg Cornicelius. Diss. Freiburg 1905.
  • Karl Siebert: Verzeichnis der Werke des Malers Georg Cornicelius. In: Studien zur deutschen Kunstgeschichte. 17, 1. Heft, Straßburg 1914.
  • Karl Siebert: Zum hundertsten Geburtstag von Georg Cornicelius. Beiträge zu seiner Beurteilung als Mensch und Künstler. In: Hanauisches Magazin. 4, 1925, S. 57–84.
  • Dr. Lotz: Cornicelius und Hausmann. Zwei Hanauer Maler des neunzehnten Jahrhunderts. In: Hanauisches Magazin. 4. Jg., 1925, Nr. 12, S. 113–144.
  • Karl Siebert: Georg Cornicelius im Urteil der Zeitgenossen. In: Hanauisches Magazin. 6, 1926, S. 168–178.
  • Anton Merk: Georg Cornicelius 1825–1898: Ein Maler in Hanau. Sein Leben und Werk. Hanau 1998.
Commons: Georg Cornicelius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erhard Bus: Prof. Georg Cornicelius. In: W. A. Nagel-Stiftung u. a. (Hrsg.): Begraben – aber nicht vergessen. Bekannte Persönlichkeiten auf Hanauer Friedhöfen. Hanau 2008, S. 61.
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