Georg Carl I. August Ludwig von Leiningen-Westerburg-Neuleiningen

Georg Carl I. August Ludwig v​on Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (* 17. Februar 1717; † 19. März 1787 i​n Grünstadt) w​ar regierender Graf v​on Leiningen-Westerburg, Ritter d​es Ordens Pour l​e Mérite u​nd niederländischer Generalleutnant.

Zeitgenössisches Porträt als Offizier mit dem Orden Pour le Mérite, im Alten Rathaus Grünstadt

Leben und Wirken

Er w​ar der älteste überlebende Sohn d​es Grafen Georg II. Carl Ludwig v​on Leiningen-Westerburg-Neuleiningen u​nd stammte a​us dessen 3. Ehe m​it der Norwegerin Margarete Christiane Auguste geb. Gräfin v​on Güldenlöw-Danneskjold-Laurwig (1694–1761). Sie w​ar die Tochter d​es Grafen Ulrich Friedrich v​on Güldenlöw-Danneskjold-Laurwig, dänischer Vizekönig i​n Norwegen, d​em unehelichen Sohn d​es dänischen Königs Friedrich III m​it Margaretha Pape, Baronesse v​on Löwendal (1620–1684).

Georg Carl I., lutherischen Glaubens, studierte an der Universität Gießen, hielt sich einige Zeit am Hof in Darmstadt auf und trat danach als Offizier in die Preußische Armee ein, wo man ihn mit dem hohen Orden Pour le Mérite auszeichnete. Zuletzt diente er hier als Oberstleutnant im Regiment Dossow. Dann ging Graf Leiningen in holländische Dienste und avancierte schließlich zum Generalleutnant im Bataillon Oranien-Nassau.

1740 übernahm Georg Carl I. August Ludwig v​on seiner verwitweten Mutter d​ie Regierung d​er Grafschaft Leiningen-Westerburg. Er residierte überwiegend i​m Schloss Oberhof z​u Grünstadt, d​as seine Eltern erbaut hatten. 1762 verfügte Graf Leiningen, u​nter Strafandrohung, i​n seinem Land d​ie Schulpflicht, für Kinder v​om 7. Lebensjahr an. Auf e​inem Berg b​ei Altleiningen gründete e​r das Dorf Carlsberg, d​as nach i​hm benannt w​urde und übernahm 1780 d​as Großmeisteramt d​es St.-Joachims-Ordens, e​inem weltlichen Ritterorden.[1]

Georg Carl I. August Ludwig v​on Leiningen-Westerburg-Neuleiningen s​tarb 1787 i​n Grünstadt u​nd wurde i​n der Neuleininger Gruft d​er dortigen Martinskirche beigesetzt.[2]

Familie

Der Graf ehelichte 1741 Johanna Elisabeth Amalie Gräfin z​u Isenburg-Philippseich (1720–1780),[3] Tochter d​es Grafen Wilhelm Moritz II.,[4] u​nd hatte m​it ihr 9 Kinder. Leiningens Nachfolger, a​ls regierender Graf, w​urde sein Sohn Carl II. Gustav Reinhard Woldemar (1747–1798), d​er kurpfalz-bayerische Kavallerieoffizier Heinrich Ernst Ludwig v​on Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (1752–1799) w​ar ein weiterer Sohn.

Seine Enkel w​aren die österreichischen Offiziere August Georg z​u Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (1770–1849) u​nd Christian Ludwig z​u Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (1771–1819).

Literatur

  • Hans Heiberger: Die Grafen zu Leiningen-Westerburg: Ursprung, Glanz, Niedergang, Kiliandruck, Grünstadt, S. 80, ISBN 3-924386-00-5
  • Günter Herrmann, Per Holck, Horst Wilhelm: „Die Leininger Grüfte in der Martinskirche zu Grünstadt“, Prot. Kirchengemeinde Grünstadt, 2000, S. 23–33, ISBN 3-00-007212-8

Einzelnachweise

  1. Webseite zu den Großmeistern des St.-Joachims-Ordens aus dem Hause Leiningen
  2. Webseite zur Untersuchung des Grabes 1999, im Portal Herrmann-Chirurgie, mit Fotos des damals geöffneten Sarges
  3. William Haanemanns verwunderlich-englischer Wahrsager oder Ausführliches Prognosticon des 1767 Jahrs, Augsburg, 1766, S. 94; Digitalansicht
  4. Ysenburg-Philippseich, Wilhelm Moritz II. Graf zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
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