Georg Blanchart
Fritz Louis Georg Blanchart (* 15. Februar 1874 in Erfurt; † 17. März 1940 in Köln)[1] war ein deutscher Industriemanager und langjähriger Direktor des Deutschen Gußrohrverbandes GmbH in Köln.
Leben
Georg Blanchart begann im Wintersemester 1892/93 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg das Studium des Maschinenbaus. Im gleichen Semester schloss er sich dem Corps Saxonia-Berlin an. Ohne Diplom-Abschluss – im Studienjahr 1901/02 hatte er lediglich die Vorprüfung erfolgreich abgelegt[2] - verließ er alsbald nach der Vorprüfung die Hochschule und wechselte in die Industrie. In den ersten beiden Berufsjahren, 1902 bis 1903, sammelte er erste praktische Erfahrungen im Röhrenwalzwerk Hahn in Oldenburg. Von 1904 an war er für drei Jahre Betriebsleiter der Hannoverschen Eisengießerei AG in Anderten, bevor er eine Betriebsleiterstellung bei der Eisengießerei J. F. Weule in Bockenem am Harz antrat.
1908 wurde er zunächst technischer Berater im Deutschen Gußrohrverband GmbH in Köln. 1910 erhielt er Prokura. 1914 wurde er zum stellvertretenden Geschäftsführer berufen. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Hauptmann teil. Nach der Rückkehr aus dem Krieg wurde er im Jahre 1919 zum Direktor des Deutschen Gußrohrbandes berufen, dessen Leitung er bis zu seinem Tode innehatte.
Georg Blanchart war ein Cousin des Agrikulturchemikers Franz Honcamp. 1935 wurde er zum ersten und bisher einzigen Ehrenburschen des Corps Saxonia-Berlin ernannt.
1910 heiratete Blanchart in Düsseldorf Friederike Gronemann. Er verstarb im Alter von 66 Jahren an Krebs in einem Kölner Krankenhaus.[1]
Literatur
- Carl Weigandt: Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen 1867–1967, Aachen 1968
- Blanchart, Georg. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 143.
- Blanchart, Georg. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, Sp. 203–204.
Einzelnachweise
- Sterbeurkunde Nr. 723 vom 18. März 1940, Standesamt Köln Lindenthal. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 13. Juni 2018.
- Königliche Technische Hochschule zu Berlin – Programm für das Studienjahr 1902-1903, S. 144 (PDF; 14,0 MB)